Oper als Spielwiese für Hollywood-Stars
Die Wiener Staatsoper verwandelt sich am Donnerstag in eine Spielwiese für Hollywood-Stars. „Mission: Impossible“-Hauptdarsteller Tom Cruise und -Regisseur Christopher McQuarrie sind für die Weltpremiere von „Rogue Nation“ ebenso angereist wie die Schauspieler Simon Pegg und Rebecca Ferguson sowie die Produzenten des Action-Blockbusters. Sie alle werden am Nachmittag auf dem roten Teppich vor dem Haus am Ring erwartet.
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Wien richtet erstmals die Weltpremiere eines Hollywood-Films in dieser Größenordnung aus. Den Ausschlag gaben Dreharbeiten in und um die Staatsoper im vergangenen Sommer. Aus diesem Anlass ist bereits seit Mittwochnachmittag und noch bis Freitagfrüh die Ringstraße vor der Staatsoper gesperrt.
Roter Teppich in Sonderausführung
Bereits seit Dienstagabend weilt Cruise in Wien und gibt sich vor Fans und Journalisten gewohnt gut gelaunt. Am Mittwoch besuchte er das Belvedere und das Haas-Haus besucht. Am Abend zeigte er sich zwar nicht vor dem Hotel, wo Dutzende Fans und Autogrammjäger auf den Star warteten. Dafür posierte er vor dem Palais Coburg für zahlreiche Selfies, gab Autogramme und lächelte in die Kameras der Paparazzi.

ORF.at/Dominique Hammer
Das Entree der Oper wurde für die „Mission: Impossible“-Premiere umgebaut
Auch am Donnerstag will sich Cruise im Vorfeld der Premiere viel Zeit für seine Fans nehmen, von denen allein 2.500 in einer eigenen Fanzone am roten Teppich vor der Oper warten. 60 Meter ist der Teppich lang und deutlich erhöht, damit immer bestmöglicher Blick auf Stars und Oper gewährleistet ist. Es werde etwas geben, das man in diesem Ausmaß in Wien noch nicht erlebt habe, versprach die zuständige Eventagentur.
Staatsoper wird zum Kinosaal
Rund 1.000 geladene Gäste können sich dann zwei Wochen vor dem heimischen Kinostart am 6. August auf einer 17 Meter breiten und neuneinhalb Meter hohen IMAX-Leinwand in der Staatsoper ein Bild von Wien im Film machen, der das Haus am Ring in sämtlichen Winkeln einfängt und Wien eindrucksvoll in Szene setzt.

IMAX
Eine riesige IMAX-Leinwand verwandelt die Oper in einen Kinosaal
Das Kinderopernzelt auf dem Staatsoperndach, von dem sich Cruise bei den Dreharbeiten im vergangenen August spektakulär abgeseilt hat, ist neu bespannt und zeigt den Filmtitel auf schwarzem Untergrund. Für den von TV-Moderator Steven Gätjen moderierten Premierentag sind vor der Oper zusätzlich LED-Wände angebracht, die den Filmtrailer und das Geschehen auf dem roten Teppich zeigen.
Wien erhofft sich weltweite Präsenz
Wien erhofft sich, durch das Event mit Oper und Ringstraße in der ganzen Welt präsent zu sein. „Viele Reiseentscheidungen werden auch aufgrund von Filmmotiven getroffen“, sagte zuletzt etwa Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) über den touristischen Wert von in Österreich gedrehten Großproduktionen wie zuletzt auch „Woman in Gold“ und dem Bond-Abenteuer „Spectre“.
Wien als Filmkulisse
Die Wiener Ringstraße als Filmkulisse und Ort einer Weltpremiere: „Mission: Impossible“ hat die Stadt im Moment fest im Griff.
Für das Großprojekt sind 750.000 Euro aus den Mitteln des Fördermodells Filmstandort Austria (FISA) geflossen. „Gerade das Marktsegment der internationalen Großproduktionen ist heiß umkämpft, weil auch viele andere europäische Länder Förderungen anbieten“, sagte Mitterlehner. Im Zuge der Dreharbeiten wurden rund 3,4 Millionen Euro an Ausgaben in Österreich getätigt. Somit habe ein Euro an eingesetzten Fördermitteln zu rund 4,5 Euro an zusätzlichen Ausgaben in Österreich geführt. Im Wirtschaftsministerium zitiert man Experten, die den Werbewert solcher Großprojekte auf bis zu 100 Millionen Euro beziffern.
„Noch nie Weltpremiere in dieser Größe in Wien“
„Es hat noch nie eine Weltpremiere dieser Größenordnung in Wien gegeben“, zeigte sich Film-Commission-Chefin Marijana Stoisits im Vorfeld des Events begeistert. „Dass sie hier gedreht haben, war schon großartig. Dass sie jetzt auch noch die Weltpremiere hier veranstalten, ist wirklich ein Clou und eine große Bestätigung für unsere Arbeit.“ Wenige Wochen nach dem Song Contest ziehe damit erneut ein Großevent in die Bundeshauptstadt ein, „wo wirklich nicht nur Europa, sondern die ganze Welt draufschaut. Das ist ziemlich genial, besser geht’s nicht.“
Feuer und Explosionen vor der Oper
„Mission: Impossible 5“ vor der Staatsoper: Dreh zu den Stunts im August 2014 in Wien.
Großprojekten wie diesen liege der „wichtigste Teil“ der Arbeit der Film Commission zugrunde: Location-Touren, die (vorrangig internationalen) Filmschaffenden Drehmotive der Stadt schmackhaft machen sollen. Ein geplanter Drehort neben Staatsoper und Wiener U-Bahn fiel wegen Änderungen im Drehbuch kurzfristig weg: der neue Campus der Wiener Wirtschaftsuniversität, zu dem die Commission nun ein eigenes Showreel produzierte.
Kritik aus der heimischen Filmbranche an der finanziellen Unterstützung von Hollywood-Produktionen sieht Stoisits fehlgeleitet, würden diese doch Unsummen in der Stadt lassen - „Woman in Gold“ konkret 2,5 Mio. Euro, „Mission: Impossible 5“ vier Mio. Euro. „Und das kommt mehrfach zurück“, sagte Stoisits, die infolgedessen eine Verdoppelung der Standortförderung des Wirtschaftsministeriums für „sinnvoll“ hält, „um den Sog, den wir derzeit spüren, aufzunehmen“.
Das soll der Film bringen
In „Rogue Nation“, dem fünften Teil der „Mission: Impossible“-Actionreihe, bekommen es Ethan Hunt (Cruise) und seine Arbeitgeber von der Impossible Missions Force mit ihrem bisher gefährlichsten Gegner, der Terrororganisation The Syndicate, zu tun. Deren Mitglieder sind genauso gut ausgerüstet und trainiert wie die IMF-Agenten und haben das Ziel, die IMF zu zerstören. Regulärer Kinostart in Österreich wird der 6. August sein, für den mittlerweile auch der Ticketverkauf angelaufen ist.
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