Deutliches Umsatzplus in Österreich
Immer mehr heimische Schokolade- und Süßwarenhersteller sowie Kaffeeproduzenten setzen auf das Fairtrade-Siegel. Der Umsatz mit fair gehandelten Produkten stieg in Österreich im Jahr 2014 um 15 Prozent auf 149 Mio. Euro kräftig. Bei Kaffee, Schokolade und Süßwaren schnellte die Absatzmenge sogar um ein Viertel in die Höhe.
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Seit dem vergangenen Jahr verwenden auch die Confiserie Heindl und Niemetz bei Schwedenbomben und Cremeriegel Manja sowie Swedy fair gehandelten Kakao. Manner setzt seit heuer bei Casali Schokobananen auf Fairtrade-Kakao, -Zucker und -Bananenmark. In den kommenden Jahren erwarte Fairtrade Österreich weiteres Wachstum im Bereich Schokolade, Süßwaren und Kaffee, sagte Fairtrade-Geschäftsführer Hartwig Kirner Anfang Mai.
Großteil gelangt über Lebensmittelhandel an Kunden
Der Fairtrade-Umsatz in Österreich von 149 Millionen Euro verteilt sich auf Schokolade und Süßwaren (26 Prozent Umsatzanteil), Bananen (22 Prozent) sowie Kaffee und weitere Heißgetränke (21 Prozent). Mit großem Abstand folgen Rosen (neun Prozent), Fruchtsäfte und alkoholfreie Getränke (acht Prozent) sowie Baumwolle und sonstige Textilprodukte (sieben Prozent).
Nach Vertriebsschienen aufgeteilt wird der Großteil des Fairtrade-Umsatzes hierzulande im Lebensmitteleinzelhandel und in Drogeriemärkten gemacht (71 Prozent), gefolgt vom Fachhandel inklusive Weltläden (19 Prozent) und Gastronomie und Büros (zehn Prozent).
Fokus auf „faire“ Preise gelegt
Andere Nachhaltigkeitsgütesiegel wie Rainforest Alliance und UTZ sieht der Fairtrade-Österreich-Chef nicht als Konkurrenz. Das Rainforest-Alliance-Gütesiegel beziehe sich etwa auf Umweltaspekte, und das UTZ-Gütesiegel beschäftige sich mehr mit der Verbesserung der Produktionsbedingungen. Bei Fairtrade sollen die Bauern einen angemessenen, „fairen“ Preis für ihre Produkte erhalten. Einerseits gibt es für die Produzenten einen garantierten Mindestpreis, andererseits erhalten die Bauerngenossenschaften bzw. -kooperativen eine Prämie.
Ein Fokus von Fairtrade weltweit ist auch, den „Südhandel“ auszubauen - etwa zwischen Südafrika und anderen afrikanischen Ländern. Auch sollen die Bauern stärker in die Verarbeitung ihrer Produkte miteinbezogen werden.
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