Themenüberblick

Südstaaten-Flagge nicht mehr im Sortiment

Walmart, eBay, und jetzt auch Apple: Sukzessive wird die Konföderiertenflagge aus dem Sortiment großer US-amerikanischer Händler genommen. Die Fahne sei ein zeitgenössisches Symbol für Spaltung und Rassismus geworden, so ein eBay-Sprecher.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Nach dem Attentat von Charleston reagiert nicht nur die Politik auf die neuerlich aufgeflammte Debatte über die Südstaaten-Flagge. Auch die Wirtschaft in Form der US-amerikanischen Handelsriesen sagt dem Banner den Kampf an. Das Onlineauktionshaus eBay stoppt den Verkauf von Artikeln, auf denen die umstrittene Flagge zu finden ist. Derzeit sind etwa noch Tassen, Hundehalsbänder oder Schutzhüllen für Smartphones auf der Plattform zu ersteigern.

Aus für T-Shirts und Gürtelschnallen

Damit schloss sich eBay der Kaufhauskette Walmart an. Dort wurden Artikel wie die Flagge selbst, T-Shirts und Gürtelschnallen mit dem Abzeichen Ende Juni aus dem Sortiment genommen. Der Beschluss wurde nur wenige Tage nach dem rassistisch motivierten Attentat verlautbart, bei dem in Charleston, South Carolina, neun Menschen ermordet wurden.

„Wir wollen nie jemanden mit unseren Produkten angreifen“, sagte ein Walmart-Sprecher dem Sender CNN. Auch Amazon, einer der größten Einzelhändler der Welt, kündigte bereits an, als Konsequenz des Massakers die Flagge aus dem Sortiment zu verbannen.

Apple verbannt Geschichts-Apps

Auch der Technologiekonzern Apple setzt erste Schritte. So wurden etwa Apps und Spiele, die das rote Banner mit dem blauen Andreaskreuz verwenden, aus dem App-Store genommen. Dem Blog TechCrunch gegenüber erklärt Apple: „Wir werden Apps, die die Fahne in beleidigender Art und Weise verwenden, löschen.“ Wird sie aber aus geschichtlichen Gründen oder für Bildungszwecke verwendet, drohen keine Konsequenzen. Trotzdem seien einige Geschichts-Apps gelöscht worden, berichtet TechCrunch.

Laut dem Blog „The Ferenstein Wire“ haben sich vor allem Geschichte-Lehrer über Apples Schritte gegen die Südstaaten-Fahne beschwert. Viele hätten die Anwendungen im Unterricht verwendet.

Trotzdem Hakenkreuzflaggen

Apples Schritt ist auch deshalb umstritten, weil andere Symbole wie Hakenkreuzfahnen in Applikationen nicht verboten sind. Im Spiel „Wolfenstein 3D“ beispielsweise kommt das Nazi-Symbol des Öfteren vor. Der Zickzackkurs der Technologieriesen zeigt, wie schwierig es im Netz ist, eindeutige Regeln gegen verhetzendes und rassistisches Gedankengut zu finden.

Links: