Warnung vor Hungersnot für 20 Mio. Menschen in Sahelzone
Rund 20 Millionen Menschen in Mali, in Niger, dem Tschad und anderen Ländern der Region leiden unter Nahrungsmittelunsicherheit. Sie könnten ihren täglichen Kalorienbedarf kaum decken, teilte die Hilfsorganisation CARE unter Berufung auf die Vereinten Nationen heute in einer Presseaussendung mit. Die Organisation forderte finanzielle Hilfe wie beim „Marshall-Plan“ nach dem Zweiten Weltkrieg.
„Die Menschen hier befinden sich am Rande des Abgrunds. Nach jedem Gewaltausbruch, jeder Dürre und jeder Nahrungsmittelkrise haben sie weniger Mittel und weniger Widerstandskräfte“, sagte Rotimy Djossaya, CARE-Länderdirektor in Niger. Der „Teufelskreis von Armut und Hunger“ könne mit finanzieller Hilfe durchbrochen werden. Bisher seien aber nur etwa 30 Prozent der etwa 1,8 Milliarden Euro, die in diesem Jahr für die Hilfe in der Sahelkrise benötigt werden, finanziert.
Allein in Niger würden bis September etwa 2,7 Millionen Menschen Hunger leiden müssen. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres mussten bereits über 97.000 Kinder wegen extremer Mangelernährung ärztlich behandelt werden. Und auch im Tschad müssen laut CARE vermutlich bis Ende des Jahres 2,4 Millionen Menschen hungern.