Angriff auf AU-Stützpunkt in Somalia: Dutzende Soldaten tot
Bei einem der schwersten Angriffe der islamistischen Terrororganisation Al-Schabaab auf die afrikanische Friedenstruppe in Somalia sind mindestens 50 Soldaten aus Burundi getötet worden. Das sagte der Sprecher der burundischen Streitkräfte, Gaspard Baratuza, gestern der dpa. „Mehrere Soldaten wurden verletzt, daher wird die Zahl der Opfer wohl noch weiter ansteigen“, sagte er.
Angreifer wollten Stützpunkt einnehmen
In dem angegriffenen Militärstützpunkt im Ort Lego im Süden Somalias befanden sich demnach rund 100 Soldaten. Es ist das schwerste Attentat seit Langem auf die Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AU). Burundi ist an der Mission mit rund 5.000 Soldaten beteiligt.
Der Angriff auf den Militärstützpunkt begann nach Angaben des somalischen Militärs mit einem Selbstmordanschlag. Danach eröffneten schwer bewaffnete Kämpfer der sunnitischen Fundamentalisten das Feuer, offenbar mit dem Ziel, den Stützpunkt einzunehmen.
Al-Schabaab bekannte sich
Al-Schabaab bekannte sich zu dem Anschlag. Ein Sprecher sagte einem der Miliz nahestehenden Radiosender, der Angriff sei von 15 Selbstmordattentätern angeführt worden. Als Folge des brutalen Kampfes von Al-Schabaab um die Vorherrschaft in Somalia kamen im Laufe der Jahre Tausende Menschen ums Leben.
Ein ranghoher somalischer Militärangehöriger hatte zuvor von bis zu 45 Opfern gesprochen, konnte aber nicht näher erläutern, ob es sich dabei um somalische Soldaten, ausländische Truppenangehörige oder Al-Schabaab-Kämpfer handelte. Der Gouverneur der Region Lower Shabelle, Abdulkadir Mohamed Nuur Siidii, sagte, die Terroristen hätten auch mehrere Personen entführt.
22.000 AMISOM-Soldaten in Somalia
Die von der AU geleitete Friedenstruppe AMISOM hat derzeit rund 22.000 Soldaten in Somalia stationiert. Die Soldaten kommen aus Uganda, Burundi, Dschibuti, Sierra Leone, Kenia und Äthiopien.
Die Mission versucht, das von Kämpfen zwischen verschiedenen Clans zerrissene und von Al-Schabaab terrorisierte Land zu stabilisieren. Somalia fand seit dem Sturz des Diktators Siad Barre 1991 nicht mehr zu Stabilität und Frieden zurück.