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Auch WHO hat Definition

Der Begriff Amok stammt aus dem Malaiischen und bedeutet wütend und rasend. Man bezeichnet damit eine psychische Ausnahmesituation, die von Unzurechnungsfähigkeit, blindwütiger Aggression und absoluter Gewaltbereitschaft gekennzeichnet ist.

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Die Täter sind überwiegend männlich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Amok als „willkürliche, anscheinend nicht provozierte Episode mörderischen oder erheblichen (fremd-)zerstörerischen Verhaltens“. Kennzeichnend für eine als Amok definierte Gewalttat ist die Gefährdung mehrerer Menschen, die verletzt oder getötet werden.

Nach Erkenntnissen von Polizeipsychologen waren Amokläufer vor ihrer Tat eher unauffällig, zeigten ihre Gefühle nicht und neigten zu Selbstüberschätzung.

Inflationärer Gebrauch des Wortes beklagt

Wissenschaftler wurden zuerst in Südostasien auf Fälle von plötzlich auftretenden psychischen Störungen mit aggressivem Aktionsdrang aufmerksam, die sie als Amoklauf bezeichneten. Im Malaiischen wird das Wort Amok auch benutzt, um einen Zustand der äußersten Demütigung und somit des Gesichtsverlusts zu kennzeichnen, der zur Wahnsinnstat treiben kann. Wissenschaftler beklagen einen ihrer Ansicht nach zunehmend inflationären Gebrauch des Wortes Amok.

Sonderfälle mit Todeslisten

Eine Sonderform stellen sogenannte „school shootings“ dar. Diese Art wird seltener als „blindwütige Raserei“ gekennzeichnet, die sich schnell und impulsiv aus einer entsprechenden Situation heraus aufbaut, wie Psychiater erklären. Fast alle Täter hatten sich zuvor bereits gedanklich mit der Gewalttat beschäftigt und diese oft auch geplant. Opfer wurden teilweise bewusst ausgewählt und regelrecht hingerichtet, oder es existierten sogar „Todeslisten“.

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