Google-Tochter bringt Sicherheitskamera für zu Hause
Die Google-Tochter Nest, spezialisiert auf Heimvernetzung, hat ihre Produktpalette um eine Sicherheitskamera erweitert. Die Nest Cam reagiert auf Bewegung und liefert hochauflösende Bilder direkt aus dem eigenen Zuhause auf das Smartphone oder Tablet. Auch Nachtaufnahmen sind damit möglich. Töne können in beiden Richtungen übertragen werden.
Videos können mit Nest Aware bis zu 30 Tage lang von den Nest-Servern aus der Cloud abgerufen werden, zudem werden mit dem Dienst laut Nest auch von der Kamera erfasste Bewegungen besser erkannt und zugeordnet.
Rauchmelder mit Versicherungsbonus
Außerdem stellte Nest am Mittwoch eine weiterentwickelte Version seines Rauchmelders Protect mit einem verbesserten Sensorsystem vor. Er kann jetzt mit dem Nest-Thermostat kommunizieren und dadurch im Fall eines Feuers die Heizung ausschalten. Einen falschen Alarm kann man per Smartphone-App ausschalten.
Besitzer des Service Nest Protect in den USA können zudem künftig Geld bei der Versicherung sparen. Sie können einen Rabatt von bis zu fünf Prozent bekommen, wenn ihre Rauchmelder den Versicherern kontinuierlich melden, dass sie eingeschaltet sind und funktionieren. Persönliche Informationen würden dabei nicht geteilt, so Nest. Ähnliche Modelle gibt es bereits in der Autoversicherung.
Datenschützer warnen vor Missbrauch
Nest ist mit seinem seit 2011 verkauften Thermostat ein Vorreiter bei der Heimvernetzung. Anfang 2014 übernahm Google die Firma des ehemaligen Apple-Managers Tony Facell für über drei Milliarden Dollar. Nest kaufte seinerseits vor einem Jahr das Sicherheitskamera-Start-up Dropcam, laut Medienberichten für gut 550 Millionen Dollar.
Google will eine führende Rolle auf dem Smarthome-Markt spielen und stellte vor kurzem eine Android-Version für vernetzte Geräte mit dem Namen „Brillo“ vor sowie das Kommunikationsprotokoll „Weaver“, das sie verbinden soll. Nest darf unter dem Google-Dach weitgehend eigenständig agieren, auch die Nutzerdaten sollen laut Angaben von Google getrennt bleiben.
Datenschützer sehen in der Vernetzung diverser Daten aus persönlichen Bereichen wie dem eigenen Zuhause allerdings große Probleme. Zudem sind Daten, auch wenn sie wie bei Nests Kamera über verschlüsselte Leitungen übertragen werden, grundsätzlich auch bei großen Anbietern wie Google nicht vor dem Zugriff vor Hackern sicher.