Sarajevo-Attentäter bekommt Denkmal in Belgrad

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der bosnisch-serbische Attentäter Gavrilo Princip, der 1914 mit dem Mord an dem österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo den Ersten Weltkrieg mit ausgelöst hatte, bekommt nun ein Denkmal in Belgrad.

Ein Vertreter der Verwaltung der serbischen Hauptstadt, Goran Vesic, sagte heute im Fernsehen, das Denkmal werde am 28. Juni eingeweiht. Es ehre einen „Mann, der in die serbische Geschichte eingegangen ist und sich für die Freiheit geopfert hat“. Der Stadtrat von Belgrad werde die Entscheidung morgen offiziell bestätigen, zitierte das Fernsehen Vesic weiter.

Der bosnisch-serbische Nationalist Princip hatte am 28. Juni 1914 in Sarajevo Franz Ferdinand und dessen Frau Sophie erschossen. Das Attentat hatte zu einer internationalen Krise geführt, die wenig später im Ersten Weltkrieg gegipfelt ist.

Princip wurde zu Zeiten Jugoslawiens als Held verehrt und ist das in Serbien bis heute. In Bosnien spaltet der Attentäter die Bevölkerung. Während der brutalen Belagerung Sarajevos im Bosnienkrieg (1992 bis 1995) war Princip ein Held der bosnisch-serbischen Streitkräfte. Nach Kriegsende tilgte das überwiegend muslimisch bewohnte Sarajevo möglichst vollständig die Erinnerung an Princip. Bosnien-Herzegowina ist seit dem Krieg in zwei Teile aufgespalten: einen serbischen und einen muslimisch-kroatischen.