Klimaforderungen auf Zugspitze
Im bayrischen Schloss Elmau haben die G-7-Staaten am Montag ihr Gipfeltreffen fortgesetzt. Die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrienationen wollen zunächst über den Kampf gegen die Klimaerwärmung beraten. Die deutsche Gastgeberin Angela Merkel (CDU) möchte mit Blick auf die anstehende Klimakonferenz in Paris ein starkes Signal zur Emissionsminderung formulieren.
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Bereits im Vorfeld des zweiten und letzten G-7-Tages forderten Umweltschützer mit einer riesigen Laserprojektion auf das Zugspitze-Massiv die G-7-Staaten zu einer globalen Klimawende auf. Sie wollen damit die Einleitung des Ausstiegs aus Kohle und Atomkraft erreichen.

APA/dpa/Felix Kästle
Die 1.000 Meter breite Laserprojektion im Morgengrauen
„Kanzlerin Merkel muss in Elmau das Ende des Kohlezeitalters einläuten", forderte der Greenpeace-Energieexperte Tobias Münchmeyer in Garmisch-Partenkirchen. Auf dem Bergmassiv leuchtete in grünen Buchstaben die Forderung "G7: Go for 100%Renewables! Greenpeace“ Die Aktion alarmierte die Polizei, die mit mehr als 20 Beamten anrückte. Greenpeace muss mit einer Anzeige wegen einer nicht angemeldeten Versammlung rechnen.
Viertel des Treibhausgases aus G-7-Staaten
Greenpeace kritisierte weiter, weil G-7-Länder wie Deutschland ihren Kohleanteil am Strommix nicht schnell genug reduzierten, sei die Gruppe der sieben führenden Industrienationen noch immer für mehr als ein Viertel des globalen Treibhausgasausstoßes verantwortlich.
Auch die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 forderte die führenden Industrienationen zu entschlossenem Handeln auf. „Werden die Angebote, die jetzt auf dem Tisch liegen, nicht nachgebessert, droht das Ziel, den Klimawandel auf ein gerade noch tolerierbares Niveau einzudämmen, verfehlt zu werden. Es braucht einen Ausstieg aus fossiler Energie bis 2050 und die sofortige Umsetzung von Maßnahmen“, so Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von Global 2000.
UNO-Klimagipfel im Dezember in Paris
Im Dezember soll bei dem UNO-Klimagipfel in der französischen Hauptstadt Paris vereinbart werden, die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen. Alle Staaten sollen Ziele zur Minderung ihres Kohlendioxidausstoßes zunächst bis zum Jahr 2030 festlegen. Die bisherigen Angebote reichen aber bei weitem nicht aus, um das Zweigradziel zu erreichen. Zudem soll bei dem Gipfel ein Klimafonds mit einem jährlichen Volumen von 100 Milliarden Dollar ab dem Jahr 2020 eingerichtet werden.
Auch Terrorismus und Entwicklungshilfe Thema
Weitere Themen des zweiten und letzten Gipfeltages sind der Kampf gegen den internationalen Terrorismus sowie Entwicklungshilfe und Gesundheitsschutz. Beraten werden darüber in dem abgelegenen Luxushotel unter anderen der irakische Premier Haidar al-Abadi und Nigerias neu gewählter Staatschef Muhammadu Buhari sowie UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon.
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