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Kohls Biografie im Überblick

16 Jahre und damit so lange wie kein anderer hat Helmut Kohl als Kanzler die deutsche Bundesrepublik regiert und damit eine ganze Ära geprägt. Mit der deutschen Wiedervereinigung sicherte sich Kohl den Eintrag in die Geschichtsbücher - sein System der schwarzen Kassen führte aber auch zu einen unehrenhaften Ende einer vielfach beachteten, aber auch umstrittenen politischen Laufbahn.

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3. April 1930: Helmut Kohl wird in Ludwigshafen als jüngstes von drei Kindern eines Finanzbeamten geboren.

1959: Kohl wird Abgeordneter im Landtag von Rheinland-Pfalz.

Mai 1969: Kohl wird Ministerpräsident des deutschen Bundeslands.

12. Juni 1973: Kohl wird CDU-Parteichef, drei Jahre später geht er als Oppositionsführer nach Bonn.

1979: Bei der Kanzlerkandidatenkür unterliegt er Bayerns Ministerpräsident Franz Josef Strauß (CSU).

1. Oktober 1982: Nach dem Bruch der SPD-FDP-Koalition setzt Kohl ein konstruktives Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt (SPD) durch und wird mit Hilfe der FDP zum Kanzler gewählt.

Helmut Kohl 1973

AP

Helmut Kohl 1973 als frischgebackener CDU-Chef beim Parteitag

März 1983: Die vorgezogene Neuwahl bringt für die Union unter Kohl eine klare Mehrheit.

September 1984: Kohl und Frankreichs Staatspräsident Francois Mitterrand gedenken in Verdun Hand in Hand der Toten der beiden Weltkriege.

Mai 1985: Kohl besucht mit US-Präsident Ronald Reagan den Soldatenfriedhof von Bitburg, auf dem auch SS-Angehörige liegen.

9. November 1989: Die Berliner Mauer fällt.

Juni 1990: Kohl spricht im Bundestag über „blühende Landschaften“ in Ostdeutschland.

Juli 1990: Beim „Strickjacken“-Treffen mit Gorbatschow gelingt der Durchbruch für die „volle und uneingeschränkte Souveränität“ Deutschlands.

Oktober 1990: Auf dem Vereinigungsparteitag der CDU von Ost und West wird der „Kanzler der Einheit“ mit 98,5 Prozent zum Gesamtparteichef gewählt.

3. Oktober 1990: Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland.

2. Dezember 1990: Erste gesamtdeutsche Wahl, Union und FDP können weiterregieren.

November 1993: Inkrafttreten des EU-Vertrags von Maastricht.

16. Oktober 1994: Die schwarz-gelbe Koalition entscheidet die Bundestagswahlen knapp für sich.

31. Oktober 1996: Kohl überholt als dienstältester Kanzler mit 5.145 Amtstagen sein Vorbild Konrad Adenauer.

27. September 1998: Bei der Bundestagswahl erleidet die Koalition eine schwere Niederlage, SPD und Grüne gewinnen. Kohl tritt nach 16 Jahren als Kanzler ab.

1999: Die CDU-Spendenaffäre wird aufgedeckt. Ende November räumt Kohl ein, von heimlichen CDU-Konten gewusst zu haben. Er selbst habe von 1993 bis 1998 Spenden von bis zu zwei Millionen Mark (1,02 Millionen Euro) entgegengenommen. Die Spendernamen gibt er nicht preis.

18. Jänner 2000: Kohl gibt den Ehrenvorsitz der CDU ab, nachdem sich die Parteispitze um den damaligen CDU-Chef Wolfgang Schäuble und die heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel von ihm distanziert hat.

Juni 2001: Das Ermittlungsverfahren gegen Kohl wegen der Spendenaffäre wird gegen Zahlung von 300.000 Mark (rund 153.000 Euro) eingestellt.

2001: Kohls Ehefrau Hannelore, die jahrelang an einer Lichtallergie litt, nimmt sich das Leben.

12. September 2002: Kohls letzte Plenarsitzung nach 26 Jahren im Bundestag.

Februar 2008: Kohl stürzt in seinem Ludwigshafener Haus und wird wegen eines Schädel-Hirn-Traumas operiert.

13. Mai 2008: Kohl heiratet seine 35 Jahre jüngere Lebensgefährtin Maike Richter.

31. Oktober 2009: Kohl nimmt im Rollstuhl sitzend an einer Festveranstaltung zum 20. Jahrestag des Mauerfalls teil.

5. Mai 2010: Bei einem Festakt zu seinem 80. Geburtstag hat Kohl einen seiner selten gewordenen Auftritte in der Öffentlichkeit.

Juni 2011: Kohl beklagt Veröffentlichungen über sein Privatleben. Hintergrund ist unter anderem ein Buch, in dem sein Sohn Walter das schwierige Familienleben im Haus des früheren Kanzlers und sein zerrüttetes Verhältnis zum Vater beschreibt.

Oktober 2012: Kohl wird mit einer Sonderbriefmarke geehrt.

Mai 2015: Weiterer Etappensieg für Kohl im Streit mit seinem Ex-Biografen Heribert Schwan über das Buch „Vermächtnis - die Kohl-Protokolle“: In einem Berufungsverfahren bestätigt das Oberlandesgericht (OLG) Köln das Veröffentlichungsverbot für zahlreiche Kohl-Zitate.

Mai/Juni 2015: Medienberichten zufolge wird Kohl nach einer Darmoperation auf die Intensivstation der Chirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg verlegt.

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