Über 37.000 gaben ihre Stimme ab
Vor der Parlamentswahl in der Türkei haben über 37.000 in Österreich lebende Türken ihre Stimme bereits abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der obersten türkischen Wahlbehörde (YSK) bei 34,7 Prozent und damit deutlich höher als bei der Präsidentenwahl 2014. Damals waren es zehn Prozent in Österreich.
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Die Möglichkeit der Stimmabgabe in türkischen Auslandsvertretungen endete genau eine Woche vor der Wahl. Wie die türkische staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag berichtete, fanden sich bis Wahlschluss insgesamt 37.291 Türken in den diplomatischen Vertretungen in Wien, Salzburg und Bregenz ein, um von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.
„Gurbetciler“ sind wichtige Wählergruppe
Im Zeitraum 8. bis 31. Mai haben in der Botschaft in Wien 23.156 Wähler ihre Stimme abgegeben, in Salzburg waren es 8.806 Wähler, in der diplomatischen Vertretung in Bregenz haben 5.329 türkische Staatsbürger gewählt. Die Auszählung der österreichischen Stimmen erfolgt in der Türkei, das Wahlergebnis wird am 7. Juni gemeinsam mit den landesweiten Hochrechnungen bekanntgegeben.
Bis Freitag wurden laut Anadolu knapp 32.000 Wählerstimmen gezählt. Türkische, vor allem AKP-Parteiorganisationen in Österreich, haben im Vorfeld kräftig mobilisiert, um ihre Wähler zum Urnengang zu bewegen.
Insgesamt waren 2,9 Millionen Auslandstürken aufgerufen, sich an den als „historisch“ geltenden Parlamentswahlen zu beteiligen. Seit den Präsidentenwahlen im Vorjahr haben die türkischen Parteien die knapp 2,9 Millionen „Gurbetciler“, die in der Fremde Lebenden, wie sie im eigenen Sprachgebrauch zumeist bezeichnet werden, als wichtige Wählergruppe für sich entdeckt.
Fünf Prozent der Wahlberechtigten im Ausland
Türken mit Wohnsitz außerhalb der Türkei stellen bei der Parlamentswahl am 7. Juni rund fünf Prozent der 56,6 Millionen Wahlberechtigten. Diese konnten erstmals 2014 an den konsularischen Vertretungen ihres Landes direkt ihr Staatsoberhaupt wählen.
Die Wahlbeteiligung lag im Vorjahr europaweit aber bei nur 8,1 Prozent, auch aufgrund der komplizierten Onlineregistrierung. Das Verfahren war diesmal vereinfacht worden. Bei den diesjährigen Parlamentswahlen liegt die Wahlbeteiligung der „Gurbetciler“ mit knapp unter einem Drittel bzw. einer Million deutlich höher.
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