Hamas-Führer nach verbotenem Interview in Isolierhaft

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Nach einem verbotenen Telefoninterview aus dem Gefängnis hat Israel einen Anführer der radikalislamischen Hamas in Isolierhaft verlegt. Der als Bombenbauer bekannte Abdullah Barghuti habe daraufhin einen unbefristeten Hungerstreik begonnen, berichtete der israelische Rundfunk heute.

Barghuti hatte mit einem in seine Zelle geschmuggelten Handy einer Radiostation in Gaza ein Interview gegeben. Er drängte die Hamas-Führung den Angaben zufolge, nicht vorschnell einem neuen Häftlingsaustausch mit Israel zuzustimmen.

67-mal lebenslang

Barghuti wird für den Tod von 66 Israelis verantwortlich gemacht. 2004 war er zu 67-mal lebenslanger Haft verurteilt worden - die längste Haftstrafe, die je gegen einen Palästinenser verhängt wurde. Er soll etwa einen Selbstmordanschlag auf das Sbarro-Restaurant in Jerusalem geplant haben, bei dem 2001 15 Menschen getötet und 130 verletzt wurden. Er ist mit dem ebenfalls inhaftierten Palästinenserführer Marwan Barghuti verwandt.