Streit, Pannen und miserables Wetter
„Österreich ist frei“: Eigentlich war schon dieser legendäre Satz des 15. Mai 1955 eine Schwindelei. Die Besetzung Österreichs endete gemäß der Vereinbarung erst drei Monate nach Inkrafttreten des Staatsvertrags. Dass Außenminister Leopold Figl (ÖVP) das ignorierte, ist symbolhaft. Schließlich galt es, einen neuen Staatsgründungsmythos zu schaffen. Das ist gelungen. Doch der Blick zurück zeigt, dass am 15. Mai 1955 bei Weitem nicht alles eitel Wonne war - von großkoalitionärem Zwist darüber, wem denn nun eigentlich der Staatsvertrag zu verdanken sei, über internationale Skepsis bis hin zu Pannen bei der Zeremonie und am Ende auch noch miserablem Wetter, das die geplante Inszenierung eines „neuen“ Österreich gründlich ruinierte.
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