Peru: Aufregung nach Angriff durch Indianerstamm
Nach der Ermordung eines Bewohners einer Siedlung im Amazonas-Regenwald durch ein Mitglied eines zurückgezogen lebenden Indianerstamms hat Perus Regierung Experten für indianische Kultur entsandt, um den Fall zu untersuchen.
Der Mann wurde laut BBC-Bericht mit einem Pfeil getötet, als Mitglieder des von der Außenwelt abgeschottet lebenden Mashco-Piro-Stammes in das im Regenwald gelegene Dorf Shipetiari eindrangen. Es ist das dritte Mal in diesem Jahr, dass Mitglieder dieses Stammes gesichtet wurden. Nach Ansicht von Anthropologen suchten sie vermutlich nach Werkzeugen oder Essen. Es ist jedoch unklar, warum die Mashco-Piro-Indianer angriffen.
Der Stamm wird auf rund 600 Mitglieder geschätzt und unterteilt sich in mehrere Gruppen, die ständig im Regenwald herumwandern. Bekannt ist unter anderem, dass sie manchmal improvisierte Unterkünfte an Flussufern errichten und nach Schildkröteneiern graben.
Physischer Kontakt verboten
Die Regierung in Lima hat den physischen Kontakt mit diesen und rund einem Dutzend weiterer Indianerstämme verboten, weil sie kaum Abwehrkräfte gegen die Krankheiten, die Menschen aus anderen Zivilisationen kommend in sich tragen, haben.
Mehrere Bewohner in der betroffenen Gegend nahe dem Madre-de-Dios-Fluss im Süden Perus versuchten laut Anthropologen, die Indianer mit Belohnungen aus dem Regenwald in die Siedlung zu locken. Laut BBC tun die Indianer den Bewohner wegen ihrer „primitiven“ Lebensweise leid.
Die peruanische Regierung hat laut BBC in der Gegend seit einiger Zeit Anthropologen engagiert, die sich um die Kontakte zwischen den Dörfern und den abgeschieden lebenden Indianergruppen kümmern.