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Kritik im Vorfeld der Ausstellung

Nach einem bewaffneten Angriff auf eine Ausstellung von Mohammed-Karikaturen sind im US-Bundesstaat Texas zwei Männer erschossen worden. Die beiden Verdächtigen hätten am Sonntag (Ortszeit) vor dem Veranstaltungsort in Garland auf einen Sicherheitsbeamten geschossen und ihn verletzt, teilten die örtlichen Behörden mit. Polizeibeamte hätten die Angreifer erschossen.

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An der von der Amerikanischen Initiative zur Verteidigung der Freiheit (AFDI) veranstalteten Ausstellung nahm auch der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders teil. Die Veranstalter rechtfertigten sich mit dem Verweis auf die Meinungsfreiheit. Die Organisation tritt landesweit als Islamgegner auf.

Besucher bemerkten Anschlag zunächst nicht

Wie die Stadtverwaltung von Garland im Sozialen Netzwerk Facebook mitteilte, waren zwei Männer mit einem Auto zum Curtis Culwell Center gefahren, wo die Karikaturenveranstaltung stattfand. Dort hätten sie das Feuer auf einen städtischen Sicherheitsbeamten eröffnet. Seine Verletzung sei nicht lebensgefährlich.

Sicherheitskraft betrachtet Karikatur

APA/EPA/Larry W. Smith

Die Veranstalter sind Islamgegner, keine Künstler

Zunächst hatten örtliche Medien berichtet, bei dem Angriff sei ein Polizeibeamter am Bein verletzt worden. Bei dem anschließenden Schusswechsel seien die Attentäter von Polizisten getötet worden. Die meisten Besucher in dem Gebäude bekamen von dem Anschlag zunächst nichts mit. Die Polizei vermutete in dem Wagen der Angreifer Sprengsätze und schickte Sprengstoffspezialisten dorthin. Das Veranstaltungszentrum sowie umliegende Geschäfte wurden evakuiert. Mittlerweile soll die Polizei laut einem CNN-Bericht in einem Apartement in Phoenix nach Beweismaterial und Hinweisen suchen.

Umstrittene Veranstaltung

Der Zeitung „The Dallas Morning News“ zufolge hatten Gegner im Vorfeld den Mohammed-Karikaturenwettbewerb als Angriff auf den Islam bezeichnet. Die Veranstalter rechtfertigten sich mit dem Verweis auf die Meinungsfreiheit. AFDI-Mitbegründerin Pamela Geller schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter: „Polizist angeschossen - zwei Verdächtige tot, warten auf Bombenexperten wegen möglicher Sprengsätze bei unserer Veranstaltung für Redefreiheit.“ Auf ihrer Website verurteilte Geller die Schüsse als „Krieg gegen freie Meinungsäußerung“. „Werden wir uns diesen Monstern ergeben?“ Die AFDI hatte 10.000 Dollar (8.900 Euro) als Preis bei dem Karikaturenwettbewerb ausgelobt.

Parallelen zu Anschlag in Kopenhagen

Die Darstellung des islamischen Propheten Mohammed empfinden viele Muslime als beleidigend. Im Westen veröffentlichte Mohammed-Karikaturen hatten in der Vergangenheit immer wieder Protestwellen in islamischen Ländern ausgelöst. Der Anschlag ähnelt dem Attentat auf eine Veranstaltung mit einem Mohammed-Karikaturisten in Kopenhagen im Februar, bei dem ein 22-jähriger Muslim zwei Menschen erschoss. Wenige Wochen zuvor hatten Islamisten Anfang Jänner in Paris bei Anschlägen auf die Satirezeitung „Charlie Hebdo“, die Mohammed-Karikaturen abgedruckt hatte, und einen jüdischen Supermarkt 17 Menschen getötet.

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