Deutsche Lokführer kündigen sechstägigen Streik an

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Bahnreisende in Deutschland müssen sich ab morgen auf den bisher längsten Streik der Lokführer im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn (DB) einstellen. Der Ausstand soll im Personenverkehr sechs Tage dauern, teilte die Gewerkschaft GDL heute in Frankfurt am Main mit.

Er soll morgen um 02.00 Uhr in der Früh starten und erst am Sonntag um 09.00 Uhr enden. Im Güterverkehr soll bereits ab heute um 15.00 Uhr gestreikt werden. Es wäre bereits der achte Streik im seit Monaten andauernden Tarifkonflikt. Frühere Streiks hatten in begrenztem Ausmaß auch Auswirkungen auf die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).

Langer Arbeitskampf angekündigt

Die Gewerkschaft hatte am Donnerstag das neue Tarifangebot des Unternehmens zurückgewiesen und einen weiteren, langen Arbeitskampf angekündigt. Die Bahn hatte angeboten, die Löhne sollten ab 1. Juli in zwei Stufen um insgesamt 4,7 Prozent steigen. Dazu komme eine Einmalzahlung von insgesamt 1.000 Euro bis zum 30. Juni.

Die GDL fordert für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche. Den Knackpunkt in den Tarifverhandlungen sieht die GDL bei der Einstufung der Rangierlokführer im Tarifgefüge der Bahn.

Der Konflikt ist so schwierig, weil die GDL mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) um Einfluss im Konzern ringt. Beide wollen zum Teil für dieselben Berufsgruppen verhandeln. Die Bahn will in getrennten Verhandlungen vergleichbare Ergebnisse erzielen.