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Im Normalbetrieb 500 km/h

Die japanische Magnetschwebebahn hat einen neuen Weltrekord aufgestellt: Auf einer Teststrecke erreichte der Maglev im April eine Geschwindigkeit von 603 Kilometern pro Stunde, wie die Bahngesellschaft Central Japan Railway (JR Central) bekanntgab. Der Magnetzug brach damit seinen eigenen, kurz zuvor aufgestellten Rekord von 590 Kilometern pro Stunde.

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Die Magnetschwebebahn soll 2027 Tokio mit der Industriestadt Nagoya verbinden. Es wird erwartet, dass der Zug im Normalbetrieb mit einer Höchstgeschwindigkeit von 500 Stundenkilometern fahren wird. Der Zug mit sieben Wagen schwebt zehn Zentimeter über den Gleisen. Die Testfahrt fand in der Nähe des Berges Fuji statt. Es war zugleich der letzte Hochgeschwindigkeitstest.

40 Minuten von Tokio nach Nagoya

JR Central will die Magnetschwebebahn ab 2027 auf der 286 Kilometer langen Strecke zwischen Tokio und der zentraljapanischen Stadt Nagoya einsetzen. Damit verkürzt sich die Reisezeit zwischen Tokio und Nagoya auf nur 40 Minuten. Der Shinkansen benötigt derzeit gut das Doppelte der Zeit. Die Regierung hatte der Bahngesellschaft vor einigen Monaten grünes Licht zum Bau der geplanten Trasse zwischen Tokio und Nagoya gegeben. Bis zum Jahr 2045 soll die Strecke bis zur Millionenstadt Osaka ausgebaut werden. Der Zug soll diese Strecke dann in etwas mehr als einer Stunde zurückgelegen und damit in der Hälfte der derzeit benötigten Zeit.

Maglev-Zug

APA/EPA/JR Central

Die Anzeige des Rekordtempos während der Fahrt

Die Kosten für die geplanten Zugsverbindungen sind allerdings astronomisch. Allein für die Strecke nach Nagoya werden fast 100 Milliarden Dollar (94 Mrd. Euro) veranschlagt - nicht zuletzt wegen zahlreicher aufwendiger Tunnelbauten.

TGV wird schneller

In Europa erlitten Bemühungen zum Ausbau von Hochgeschwindigkeitsstrecken indes durch das TGV-Unglück vom Samstag einen Rückschlag. Die Verkürzung der Fahrtzeit im Osten Frankreichs und vor allem auf der Strecke Paris - Straßburg hätte über den Fernverkehr auch die Verbindung von Wien in die französische Hauptstadt betroffen. Die Route in den Osten Frankreichs ist die zweite Ausbaustrecke für das französische Hochgeschwindigkeitsbahnnetz. Rund zwei Milliarden Euro wurden bisher investiert.

Für die zweite Bauphase musste nicht zuletzt ein vier Kilometer langer Tunnel durch die Vogesen gegraben werden, was mehr als ein Jahr dauerte. Außerdem wurde im Dezember 2010 eine neue Eisenbahnbrücke über den Rhein eröffnet, die Straßburg mit dem badischen Grenzort Kehl verbindet. Der Ost-TGV ist Teil der Magistrale - einer von der EU bezuschussten europäischen Schnellzugsverbindung, die nach Fertigstellung von Paris über Straßburg, Stuttgart, München und Wien bis nach Budapest und Bratislava führen soll.

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