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Immer wieder Selbstüberschätzung

In den vergangenen Jahren waren immer wieder österreichische Alpinisten Opfer tödlicher Bergunfälle. Häufigste Unglücksursachen waren dabei schlechte Ausrüstung und Selbstüberschätzung. Folgend eine Chronologie über die Fälle der vergangenen Jahre:

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31. Mai 2002: Ein Bergunfall auf dem Triglav in Slowenien fordert ein Menschenleben. Eine Kärntner Bergsteigerin ist beim Abstieg ausgerutscht, sie kann nur noch tot geborgen werden. Mit professioneller Ausrüstung ist die Frau gemeinsam mit einem Begleiter aufgebrochen, um den höchsten Berg Sloweniens im Nordwesten des Landes zu erklimmen. Auf dem Rückweg stürzt die Pensionistin ab und erleidet dabei schwere Kopfverletzungen.

28. August 2004: Bei einem Bergunfall im Bereich des Hohen Göll im salzburgisch-bayrischen Grenzgebiet verunglückt ein 65-jähriger Oberösterreicher aus Mondsee tödlich. Der Mann wird vor den Augen seines Sohnes von herabfallenden Steinen getroffen und mitgerissen. Der Bergsteiger stürzt knapp 40 Meter tief in eine Rinne und erleidet schwere Kopfverletzungen.

18. Juni 2006: Ein 51 Jahre alter Österreicher kommt beim Bergsteigen auf dem 2.332 Meter hohen Mala Mojstrovka im Nordosten Sloweniens ums Leben. Der gut ausgerüstete Mann muss entweder ausgerutscht oder mit einem ausgebrochenen Stein 30 Meter in die Tiefe gestürzt und anschließend weitere 50 Meter bergab geschlittert sein.

30. August 2006: Ein 62-jähriger Österreicher erliegt nach einem Bergunfall auf der Insel Arapo seinen schweren Kopfverletzungen. Er rutscht bei einem Ausflug in dem gebirgigen Gelände in Venezuela ab und prallt mit dem Kopf gegen einen Felsen.

22. Juli 2006: Zwei österreichische Bergsteigerinnen verunglücken in der Schweiz tödlich. Die Frauen werden bei einer Tour im Kanton Graubünden von abrutschenden Steinblöcken überrascht.

28. April 2007: Ein 40-jähriger nepalesischer Sherpa stürzt bei einer österreichischen Mount-Everest-Expedition tödlich ab, die von Herbert Wolf aus Ebensee in Oberösterreich geleitet wird.

24. August 2008: Fünf Österreich werden auf dem Mont Blanc du Tacul, einem der Mont-Blanc-Nebengipfel, bei einem Lawinenabgang verschüttet. Sie gelten mit fünf weiteren Alpinisten als vermisst.

1. August 2009: Ein österreichischer Alpinist stürzt auf dem Matterhorn zu Tode. Das Unglück ereignet sich rund 150 Meter oberhalb der Solvay-Hütte auf einer Höhe von rund 4.150 Metern. Ein Felsblock von etwa einem Kubikmeter Größe löst sich auf dem Hörnligrat und führt zum Absturz des 44-jährigen Bergsteigers.

7. August 2010: Beim Aufstieg zur Lenzspitze in den Walliser Alpen kommt ein 57-jähriger Österreicher ums Leben. Der Mann ist mit einer 56-jährigen Frau in der Mischabelgruppe unterwegs. Die Begleiterin bleibt unverletzt.

1. Mai 2011: Ein Salzburger Alpinist stürzt auf dem Swanson-Gletscher in Kanada rund 35 Meter tief in eine Gletscherspalte. Er ist sofort tot.

24. Juni 2011: Ein 37-jähriger Österreicher stürzt auf 2.100 Meter Seehöhe im Habachtal in Bramberg (Pinzgau) in felsigem Gelände rund 60 Meter ab. Der Mann ist Mitglied einer vierköpfigen Gruppe, die das alte Smaragdbergwerk besichtigt.

15. Juli 2013: Ein Salzburger Alpinist stürzt auf dem Matterhorn zu Tode. Der 53-Jährige aus dem Tennengau ist mit drei österreichischen Freunden unterwegs, als er wegen des hohen Schnees etwa 200 Meter tief in einen Kanal stürzt. Seine Freunde alarmieren die Rettungsmannschaften, doch jede Hilfe kommt zu spät.

28. August 2014: Ein österreichischer Urlauber kommt auf der 3.500 Meter hohen Dreiherrenspitze im Südtiroler Ahrntal in Bergnot und erfriert. Der Bergsteiger, der nur mit Turnschuhen und kurzen Hosen unterwegs war, hat sich beim Abstieg vom Gipfel verirrt und telefonisch Alarm geschlagen. Rettungskräfte finden ihn gegen 2.00 Uhr, der 50-Jährige stirbt jedoch wenig später.

28. Dezember 2014: Eine österreichische Alpinistin wird in der spanischen Sierra Nevada von der dortigen Bergrettung tot geborgen. Sie ist offenbar den extrem tiefen Temperaturen in dem Gebirge im Südwesten des Landes zum Opfer gefallen.

1. April 2015: Bei einem Lawinenunglück in den französischen Alpen kommen zwei Österreicher ums Leben, einer wird schwer verletzt. Ein weiteres Todesopfer stammt aus Italien. Die anderen Mitglieder der elfköpfigen Gruppe, sechs Österreicher und ein Deutscher, kommen bei dem Abgang im Ecrins-Massiv mit dem Schrecken davon.

15. April 2015: Der bekannte Extrembergsteiger Edi Koblmüller verunglückt zusammen mit einer Bergkameradin auf dem 5.047 Meter hohen Kasbek in Georgien.