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Drama auf Flüchtlingsboot

15 Migranten sind am Donnerstag von der italienischen Polizei in Palermo festgenommen worden. Sie sollen während der Überfahrt eines Flüchtlingsbootes im Mittelmeer mehrere christliche Migranten ins Meer geworfen haben. An Bord des Bootes soll laut italienischen Medien zuvor ein Streit aus religiösen Gründen ausgebrochen sein.

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Die Muslime sollen die christlichen Migranten geschlagen und über Bord geworfen haben. Die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtet von zwölf Christen. Es war zunächst unklar, ob die Migranten zu dem Zeitpunkt noch am Leben waren.

Bei den Festgenommenen handelt es sich um Muslime, die aufgrund der Aussage anderer Flüchtlinge an Bord des Schiffes identifiziert werden konnten. Zu ihnen zähle auch ein Minderjähriger. In dem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft von Palermo. Die 15 Festgenommenen sind Teil einer Gruppe von drei Flüchtlingsbooten, die am Mittwoch in Palermo eintrafen. Sie wurden von drei Marineschiffen im Mittelmeer gerettet.

Dutzende weitere Flüchtlinge ertrunken

Bei einem Schiffsunglück vor der italienischen Küste könnten möglicherweise erneut 41 Migranten ums Leben gekommen sein. Vier Überlebende hätten von weiteren 41 Menschen auf ihrem gesunkenen Schiff berichtet, sagte ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) am Donnerstag und bestätigte damit entsprechende italienische Medienberichte.

Die italienische Küstenwache hatte zunächst keine genauen Informationen zu dem möglichen Unglück. Die vier Männer, die am Donnerstag in Italien ankamen, waren laut der Nachrichtenagentur ANSA mit einem alten Schlauchboot von Libyen aus gestartet und dann in Seenot geraten. Ein Helikopter entdeckte die Schiffbrüchigen und alarmierte die Einsatzkräfte.

500 Menschen gerettet

Als die Küstenwache eintraf, war das Boot mit insgesamt 45 Menschen an Bord den Erzählungen der Flüchtlinge zufolge bereits gesunken. Nur die vier Männer konnten in Sicherheit gebracht werden. Insgesamt hat Italiens Marine laut ANSA am Donnerstag erneut mehr als 500 Menschen gerettet.

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