Aufstieg der Chipindustrie
„Moore’s Law“ ist nach dem Chemiker und Physiker Gordon Moore benannt, der damals zu den Gründungsmitgliedern des heute weltgrößten Chipkonzerns Intel gehörte. Mit der Produktion von Mikroprozessoren betrat er zusammen mit dem Physiker Bob Noyce und dem Chemiker Andy Grove Mitte der 60er Jahre absolutes Neuland.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Mit seinem berühmten Artikel, der 1965 in der Fachzeitschrift „Electronics“ erschien, habe er eigentlich nur beschreiben wollen, dass Chips immer günstiger hergestellt werden könnten, sagte Moore unlängst einer Intel-Delegation, die den ehemaligen Konzernchef befragte. Einer seiner Kollegen habe es später „Moore’s Law“ genannt, „ein Name, der weit hinter allem liegt, das ich damals glaubte, voraussehen zu können“.
Moore stand von 1975 bis 1987 als Chief Executive Officer an der Spitze des Konzerns und prägte das Unternehmen maßgeblich. Er hatte wie auch die Mitgründer Grove und Noyce Ende der 60er Jahre die Firma Fairchild Semiconductor verlassen. Mit der Gründung der Firma Intel im Jahr 1968 wollten sie die Entwicklung von integrierten Schaltkreisen vorantreiben.
Startpunkt 1971
Der erste serienreife Chip des Unternehmens entstand 1971. Intel sollte für die japanische Firma Nippon Calculating Machine Corporation einen Prozessor für eine neue Rechenmaschine bauen. Der Auftraggeber legte gleich die Architekturpläne für die Chips bei. Anders als von Nippon gewünscht hatten zwei Intel-Ingenieure aber den Plan für einen viel leistungsfähigeren Prozessor - und setzten ihn um.
Intel kaufte seinem Kunden später die Rechte an dem Prozessor wieder ab - sonst würde das Unternehmen aus Santa Clara in Kalifornien heute wohl kaum noch eine große Rolle spielen. Im Herbst 1971 kam schließlich Intels erster serienreifer Mikroprozessor 4004 heraus, der den Siegeszug des Personalcomputers begründen sollte.
Dominant auf PC-Prozessorenmarkt
Die Strukturbreiten der Chips werden heute in Nanometer gemessen - ein Nanometer (nm) ist das Milliardstel eines Meters. Intels aktuelle PC-Prozessorengeneration mit dem Codenamen „Broadwell“ hat zum Beispiel Strukturbreiten von 14 Nanometer und vereint rund 1,3 Milliarden Transistoren auf einer Fläche von 131 Quadratmillimetern. Der Intel 4004 hatte noch 2.300 Transistoren. Intel hält heute bei den PC-Prozessoren einen Marktanteil von rund 80 Prozent weltweit. Das Unternehmen beschäftigte 2014 106.700 Mitarbeiter und machte einen Umsatz von 55,9 Milliarden Dollar.
Links: