Themenüberblick

Wiederaufbau geht nur schleppend voran

Vier Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima infolge eines Tsunamis sterben immer mehr Japaner an den Folgen der jahrelangen Flucht vor der Strahlung. Wie die japanische Tageszeitung „Tokyo Shimbun“ berichtete, erhöhte sich die Zahl der Opfer seit März vergangenen Jahres um 18 Prozent auf 1.232 Tote.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Zwar kam durch den GAU vom 11. März 2011 infolge eines Erdbebens und gewaltigen Tsunamis niemand direkt ums Leben. Doch sterben Menschen zusehends an den gesundheitlichen Auswirkungen des harten Lebens in den provisorischen Behelfsunterkünften. Andere töten sich selbst.

120.000 warten auf Rückkehr

Auch nach vier Jahren können noch immer rund 120.000 Menschen wegen der Strahlung nicht zurück in ihre Heimat. Zehntausende von ihnen hausen weiterhin in containerähnlichen engen Behelfsunterkünften. Überlebende des Tsunamis beklagen, dass der Wiederaufbau nur schleppend vorankomme.

Ministerpräsident Shinzo Abe kündigte zum vierten Jahrestag der Katastrophe am 11. März an, seine Regierung werde bis zum Sommer einen neuen Fünfjahresplan zur Wiederbelebung der betroffenen Gebiete ausarbeiten. Fast 19.000 Menschen waren von dem Tsunami in den Tod gerissen worden oder werden noch immer vermisst.

Provisorische Unterkünfte und Suizide

Die meisten der Bewohner der Behelfsunterkünfte sind alte Menschen. Wegen der im nahen Umkreis der Atomruine Fukushima I noch immer hohen Strahlung können sie nicht in ihre Häuser zurück - viele wohl nie mehr. Schlimm ist auch der Verlust ihrer alten sozialen Bindungen. Gerade die Alten in Japans traditionell gruppenorientierter Gesellschaft leiden schwer darunter.

Viele vereinsamen, manche Opfer begehen aus Verzweiflung Suizid. Andere Opfer der Tsunami-Katastrophe können nicht zurück, weil viele Gebiete noch nicht wieder aufgebaut sind. Insgesamt rund 3.200 Menschen sind seither an den Folgen des jahrelangen Lebens als Ausgesiedelte gestorben.

Link: