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MiG-31-Kampfjets sollen verlegt werden

Russland baut seine Militärpräsenz in der Arktis weiter aus. Die Armee habe in der rohstoffreichen Region Abwehrraketensysteme vom Typ Panzir stationiert, teilte Generalmajor Kirill Makarow laut mehreren russischen Medien mit. Es gehe um einen Schutz der „Nordflanke“ des Landes.

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Geplant sei nun die Verlegung von Kampfjets des Typs MiG-31, wurde Makarow Anfang April zitiert. Zudem geplant ist die Errichtung von Radarstationen, die mit wenig Personal betrieben werden können, heißt es in den Berichten weiter. Die Militärbasis liegt in einer Region, wo die Temperaturen mitunter tiefer als 50 Grad unter den Gefrierpunkt fallen. Das Frühwarnsystem auf der im Nordpolarmeer liegenden Insel Nowaja Semlja soll bis Ende des Jahres fertiggestellt sein.

„Ungebetene Gäste empfangen“

„Auf diese Weise werden wir vollständig bereit sein, ungebetene Gäste aus dem Osten und aus dem Norden zu empfangen“, erklärte Verteidigungsminister Sergej Schoigu noch im Herbst des vergangenen Jahres. Am Ende soll es insgesamt 13 Militärflugplätze und zehn Radarstationen geben, um Russlands Sicherheit zu garantieren, wie ein ranghoher Armeesprecher damals erklärte.

Ansprüche auf Bodenschätze

Der Hintergrund der militärischen Aufrüstung ist schnell erklärt: Russland wie auch die USA, Kanada und andere Anrainer der Arktis erheben Ansprüche auf dort vermutete Bodenschätze wie Edelmetalle, Öl und Gas. Eine Verstärkung der militärischen Präsenz Russlands in der Region interpretieren Experten als Drohung an mögliche Rivalen im Machtpoker um die Ressourcen. Zumindest geht es für Moskau darum, die Ansprüche auf Bodenschätze zu untermauern.

Grafik von Gebietsansprüchen in der Arktis

APA/ORF.at

Stillgelegter Stützpunkt wiedereröffnet

Entsprechende Bemühungen gibt es seit gut eineinhalb Jahren, im September 2013 ordnete der russische Präsident Wladimir Putin die Wiedereröffnung des Stützpunkts in der östlichen Arktis an, der seit 1993 nicht mehr genutzt worden war. Putin begründete das mit dem Ziel, die wirtschaftlich bedeutsame Nordostpassage im Nordpolarmeer zu überwachen.

„Es geht um die Kontrolle der gesamten Arktisregion“, betonte Putin damals. Man müsse „alle Mittel haben, um seine geopolitischen Interessen konsequent zu verteidigen“, ergänzte der russische Präsident. Unmittelbar nach Putins Anordnung war eine vom atomgetriebenen Panzerkreuzer „Pjotr Weliki“ (Peter der Große) angeführte Marineflotte in die Arktis aufgebrochen. Im Herbst des Vorjahres wurden auf verschiedenen Stützpunkten mehrere orthodoxe Kapellen gebaut.

Militärische Bedrohung

Als Hintergrund gilt der laufende Aufbau der Nordostpassage zum internationalen Handels- und Schifffahrtsweg. Die Nordostpassage ist durch das Schmelzen des arktischen Eises infolge des Klimawandels befahrbar geworden. Doch neben wirtschaftlichen Interessen geht es auch um die potenzielle Bedrohung durch US-amerikanische U-Boote.

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