Betrug: Wettbüros verzichten auf bestimmte Livewetten
Im Kampf gegen Spielmanipulationen im Fußball treten Österreichs Wettanbieter die Flucht nach vorne an. Sie wollen bestimmte Livewetten in Kürze nicht mehr anbieten.
Das Sportministerium und der Buchmacherverband haben ein entsprechendes Gütesiegel entwickelt - die schriftliche Erklärung dazu haben alle Verbandsmitglieder bis auf eines unterschrieben.
Die großen Anbieter wie tipp3, Admiral, Wettpunkt und Tipico werden das Gütesiegel bald bekommen, hieß es heute aus dem Sportministerium. Bei ihnen können Kunden dann nicht mehr auf Anstöße, Out-Einwürfe sowie Gelbe und Rote Karten wetten. Auch Wetten auf Nachwuchsebene sollen künftig tabu sein.
„Mit dem Gütesiegel ist uns ein wichtiger Schritt gegen Spielmanipulationen gelungen“, so Sportminister Gerald Klug (SPÖ). Andere Länder sollten nachziehen, forderte er.
Wetten als Geldwäsche
Livewetten zählen in Österreich nicht als Glücksspiel, werden aber in mehrerlei Hinsicht als problematisch betrachtet. Laut Suchtexperten wohnt ihnen eine hohe Suchtgefahr inne, da die Spieler binnen kurzer Zeit auf viele Ereignisse setzen und so viel Geld verlieren können. Spieler tendieren dazu, ihr Sportwissen zu überschätzen.
Zudem sind Livewetten in Zusammenhang mit manipulierten Fußballspielen ins Gerede gekommen. Pro Match werden bis zu 200 Wetten, zum Beispiel auf den ersten Eckball, angeboten. International agierende Betrüger können mittels Livewetten ihr Geld waschen, indem sie zum Beispiel Fußballspieler erpressen, ein bestimmtes Foul bewusst zu machen. Sie setzen dann hohe Beträge auf die entsprechende Wette und gewinnen umso mehr, wenn der Plan aufgeht.