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Weltweit fünftgrößter Nahrungskonzern

Die Lebensmittelbranche steht vor einer Großfusion. Mit dem geplanten Zusammenschluss von Kraft Foods und dem Ketchuphersteller Heinz würde der drittgrößte Nahrungsmittel- und Getränkekonzern der USA entstehen. Weltweit wäre der Konzern mit einem Umsatz von rund 28 Mrd. Dollar (knapp 26 Mrd. Euro) auf Rang fünf, hieß es am Mittwoch von Kraft.

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In dem fusionierten Konzern sollen die Heinz-Aktionäre das Sagen haben - unter Führung von Heinz-Chef Bernardo Hees. Die Kraft-Aktionäre würden mit 49 Prozent am geplanten Unternehmen beteiligt, die Heinz-Eigner mit 51 Prozent. Die Kraft-Aktionäre sollen zusätzlich zu einer Vergütung in Aktien eine Dividende von insgesamt rund zehn Milliarden Dollar in bar von den Heinz-Eigentümern erhalten. Als möglichen Kaufpreis nannte das „Wall Street Journal“ („WJS“) rund 40 Milliarden Dollar. Von den Unternehmen gab es dazu aber keine Angaben.

Kraft-Aktien legen zu

Kraft war an der Börse zuletzt rund 36 Mrd. Dollar wert und beschäftigt weltweit mehr als 22.000 Menschen. Die Gruppe war im Jahr 2012 aus der Aufspaltung des gleichnamigen Lebensmittelriesen in Kraft Foods für das nordamerikanische Lebensmittelgeschäft und Mondelez für das internationale Geschäft samt allen Snacks und Süßwaren wie etwa Milka hervorgegangen. Der neue Lebensmittelriese vereint acht Marken unter seinem Dach.

Die Führung beider Unternehmen stimmte dem Deal bereits zu. Die Umsetzung der Fusion wird für die zweite Jahreshälfte erwartet - Kraft-Aktionäre und Wettbewerbshüter müssen noch zustimmen. Die angekündigte Fusion stößt aber schon jetzt an der Börse auf positive Resonanz. An der New Yorker Technologiebörse NASDAQ legten die Kraft-Aktien schon im vorbörslichen Handel um rund 26 Prozent zu. Der Zusammenschluss soll entsprechende Einsparungen bringen: Bis 2017 sollen sie sich auf 1,5 Milliarden Dollar summieren.

Starinvestor Buffett mischt mit

Hinter dem Geschäft stecken der brasilianische Finanzinvestor 3G und der Starinvestor Warren Buffett. Das fusionierte Unternehmen solle „The Kraft Heinz Company“ heißen, wie 3G und Buffetts Konzern Berkshire Hathaway bestätigten. „Das ist ein Geschäft nach meinem Geschmack“, sagte Buffett laut Mitteilung: „Ich bin aufgeregt, welche Möglichkeiten diese neu miteinander verbundenen Organisationen erreichen.“

Buffett hatte schon in einem Brief an Aktionäre angedeutet, dass er bei künftigen Investments mit den Brasilianern kooperieren möchte. Spekuliert wurde daraufhin neben Kraft Foods auch über Kellogg’s und Mondelez. Investments in der Lebensmittelbranche liegen Buffett. Er ist etwa einer der größten Anteilseigner bei Coca-Cola. Auch beim früheren Kraft-Konzern war Buffett längere Zeit größter Aktionär.

Aggressive Übernahmestrategie

3G Capital wiederum, gegründet vom schweizerisch-brasilianischen Milliardär Jorge Paulo Lemann, verfolgt eine aggressive Übernahmestrategie in der Lebensmittelbranche. Der Fonds besitzt auch die US-Fast-Food-Kette Burger King, die wiederum im vergangenen Jahr den kanadischen Konkurrenten Tim Hortons übernahm. 3G Capital hatte Heinz 2013 für über 23 Mrd. Dollar gekauft. Zuvor berichtete unter anderem das „WSJ“ von laufenden Gesprächen, allerdings zwischen 3G und Kraft. Derzeitiger Weltmarktführer in der Lebensmittelbranche ist der Schweizer Nestle-Konzern mit einem Jahresumsatz von rund 95 Mrd. Dollar.

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