Vom Käse bis zur Brotbackmischung
Aluminium befindet sich nicht nur in vielen Gegenständen des täglichen Lebens, sondern auch in unseren Lebensmitteln. Einerseits durch natürliche Anreicherung in Pflanzen, andererseits durch das Beimischen von Lebensmittelzusatzstoffen. Die Folgen für den Körper sind heute noch nicht abzusehen.
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Aluminium ist das häufigste in der Erdkruste vorkommende Metall und eines der wichtigsten Materialen für die moderne Welt. Doch Aluminium erfreut nicht nur Architekten und Fahrzeugtechniker, mittlerweile kommt es dank seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten auch in der Lebensmittelherstellung zum Einsatz. So werden Aluminiumlacke zum Einfärben von fettigen Süßspeisen verwendet, Saures Natriumaluminiumsulfat (E 541) wird Backmischungen beigegeben, und Kaliumaluminiumsilikat (E 555) lässt Trockenpulver nicht verklumpen.
Aluminium in Lebensmittel
E-Nr. |
Bezeichnung |
Verwendung |
Zulassung |
173 |
Aluminium |
Farbstoff |
Seit 1.2.14 verboten |
520 |
Aluminiumsulfat |
Festigungsmittel |
Zugelassen |
521 |
Aluminiumnatriumsulfat |
Festigungsmittel |
Zugelassen |
522 |
Aluminiumkaliumsulfat |
Festigungsmittel |
Zugelassen |
523 |
Aluminiumammoniumsulfat |
Festigungsmittel |
Für Eiklar verboten |
541 |
Saures Natriumaluminiumsulfat |
Backtriebmittel |
Höchstwert reduziert |
554 |
Natriumaluminiumsilikat |
Trennmittel |
Für Käse neu zugelassen |
555 |
Kaliumaluminiumsilikat |
Trennmittel |
Zugelassen |
556 |
Calciumaluminiumsilikat |
Trennmittel |
Seit 31.1.14 verboten |
558 |
Bentonit |
Farbstoff |
Seit 31.5.14 verboten |
559 |
Kaolin |
Farbstoff |
Seit 31.1.14 verboten |
1452 |
Stärkealuminiumoctenylsuccinat |
Trennmittel |
Zugelassen |
Einige Lebensmittelzusatzstoffe sind mittlerweile verboten worden. So sind seit 31. Mai 2013 der Zusatzstoff Bentonit (E 558) und seit 31. Jänner 2014 Calciumaluminiumsilikat (E 556) und Aluminiumsilikat (Kaolin, E 559) in der EU nicht mehr zugelassen. Bei E 541 wurde mit 1. Februar 2014 die Höchstmenge mit 400 mg/kg beschränkt (zuvor waren 1.000 mg/kg zugelassen). Natriumaluminiumsilikat ist ab 1. Februar 2014 auch bei der Herstellung von gereiftem Käse zugelassen. Mit 1. August wurden auch zahlreiche Aluminiumlacke zum Färben von Lebensmitteln verboten.
Kinder überschreiten Grenzwert häufiger
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat berechnet, dass ein Erwachsener zwischen 1,6 und 13 mg Aluminium pro Tag zu sich nimmt. Da angenommen wird, dass sich Aluminium im Körper anreichern kann, haben sich die Experten darauf geeinigt, als Grenzwert einen Wochenwert anzugeben. Ausgehend von einer durchschnittlichen Belastung zwischen 0,2 bis 1,5 mg/kg Körpergewicht pro Woche bei einem 60 Kilogramm schweren Erwachsenen liegt die tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (TWI) bei 1 mg Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht.
Aluminium für reines Wasser
Laut EU-Verordnung Nr. 115/2010 ist aktiviertes Aluminiumoxid zur Entfernung von Fluorid in natürlichen Mineralwässern zugelassen. Für den Konsumenten ist das über den Hinweis „Dieses Wasser wurde einem zugelassenen Adsorptionsverfahren unterzogen“ erkennbar. Dagegen ist Trinkwasser in Österreich unbelastet. An keiner Messstelle wurde 2010 der Höchstwert von 0,2 mg Aluminium pro Liter erreicht.
Durch die künstliche Beimischung von Aluminium in Nahrungsmitteln kann sich die Belastung jedoch deutlich erhöhen. Wobei die Problematik weniger Erwachsene, sondern eher Kinder betrifft, wie eine Untersuchung in Norwegen aus dem Jahre 2013 zeigt. Da Kinder im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr zu sich nehmen, überschreiten vor allem Ein- bis Zweijährige den wöchentlichen Toleranzwert.
Aluminium als Allergieerzeuger
Bedenklich ist das vor allem in Anbetracht einer weiteren Fähigkeit von Aluminium: Das Metall wird in der Forschung als Allergieerzeuger eingesetzt. Durch die Gabe von Aluminiumhydroxid kann im Tierversuch gegen fast jedes Nahrungsmittel eine Allergie hervorgerufen werden. Darüber, wie es bei Menschen funktioniert, gibt es keine ausreichende Studienlage. Es wurde jedoch festgestellt, dass Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft Medikamente gegen Sodbrennen eingenommen haben (diese Mittel enthalten hohe Dosen von Aluminium) häufiger unter Allergien leiden.
Was vor Aluminium schützt
Obst, Gemüse und bestimmte Algen unterstützen die Eliminierung von Leichtmetallen aus unserem Organismus. Nahrungsergänzungsmittel (Calcium, Magnesium, Eisen, Zink und Vitamin C) können die Aufnahme von Aluminium offenbar sogar blockieren. Menschen, die ihre Ernährung aluminiumarm gestalten, berichten davon, weniger gereizt zu sein, seltener unter Kopfschmerzen zu leiden und auch eine größere Konzentrations- und Gedächtnisfähigkeit zu besitzen.
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