Angeblich nur befristet
Mit dem ab 2016 erhöhten Spitzensteuersatz von 55 Prozent schiebt sich Österreich an die Europaspitze vor: Nur noch Schweden, Portugal und Dänemark lagen 2014 über diesem Wert. Wie die APA am Freitag aus Koalitionskreisen erfuhr, soll dieser „Solidaritätssteuersatz“ allerdings vorerst auf fünf Jahre befristet werden. Betreffen wird er außerdem nur einige hundert Einkommensmillionäre.
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Der höhere Spitzensteuersatz soll laut einer in SPÖ-Kreisen kursierenden Aufstellung 50 Mio. Euro bringen, dazu kommt noch die damit zusammenhängende höhere Kapitalertragssteuer (KESt) auf Dividenden (150 Mio. Euro). Für den höheren Spitzensteuersatz (nicht aber die höhere Dividenden-KESt) ist eine Befristung auf fünf Jahre geplant. Allerdings war auch die 2013 eingeführte „Solidarabgabe“ für Spitzenverdiener ab 186.000 Euro ursprünglich bis 2016 befristet. Im Vorjahr wurde die Befristung aber gestrichen.
Auf Platz vier
Mit dem erhöhten Spitzensteuersatz von 55 Prozent schiebt sich Österreich jedenfalls in Richtung Europaspitze vor, wie eine Aufstellung der EU-Kommission zeigt: Hinter Schweden (56,7 Prozent), Portugal (56,5) und Dänemark (55,6) liegt Österreich künftig auf Platz vier (Stand 2014). Im Durchschnitt aller 28 EU-Staaten lag der Höchststeuersatz im Vorjahr bei 39,4 Prozent, bei den 15 „alten“ EU-Staaten bei 50,4 Prozent.
Mit der kräftigen Senkung des Eingangssteuersatzes von 36,5 auf 25 Prozent bewegt sich Österreich dagegen in Richtung EU-Durchschnitt (21,4 Prozent für alle 28 bzw. 25,4 Prozent für die 15 „alten“ EU-Länder). Höher ist der Eingangssteuersatz derzeit nur in Schweden, Dänemark und den Niederlanden.
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