„Jihadi John“ soll sich bei Familie entschuldigt haben

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Mohammed Emwazi alias „Jihadi John“ soll sich einem Zeitungsbericht zufolge bei seiner Familie in Großbritannien für die Unannehmlichkeiten entschuldigt haben, die seine Identifizierung hervorgerufen hat. Die Botschaft des in den IS-Enthauptungsvideos auftretenden Mannes sei aus Syrien über Mittelsmänner an die Familie übermittelt worden, berichtete die „Sunday Times“.

Die Zeitung berief sich auf gut unterrichtete Quellen. Ein Großteil der Familie Emwazis lebe in Großbritannien derzeit unter striktem Polizeischutz an einem geheim gehaltenen Ort. Angeblich gibt es Todesdrohungen, unter anderem gegen die Schwestern des 26-Jährigen. Ihr Haus im Westen Londons habe die Familie geräumt. Der Vater Emwazis hält sich in Kuwait, dem Herkunftsland der Familie, auf.

Anwalt von Vater legt Mandat zurück

Der Anwalt von Emwazis Vater legte gestern unterdessen ohne Angabe von Gründen das Mandat zurück. In einer nur wenige Minuten dauernden Pressekonferenz in Kuwait-Stadt, bei der er keine Fragen beantwortete, erklärte der Jurist lediglich, es gebe noch keinen schlüssigen Beweis, dass der Sohn seines vormaligen Mandanten tatsächlich der gesuchte Terrorist sei.

„Jihadi John“ war in Videos der Terrormiliz Islamischer Staat aufgetreten, als westliche Geiseln enthauptet wurden. Er hatte stets ein Messer in der Hand und war vermummt. Sein britischer Akzent hatte jedoch auf seine Herkunft aus London hingewiesen. Er war jahrelang auf dem Radar des britischen Geheimdienstes, dennoch gelang ihm die Ausreise nach Syrien und er konnte zu den Terroristen stoßen.