Vier Todesurteile in Tansania wegen Mordes an Albino-Frau
Wegen der Ermordung einer Albino-Frau in Tansania hat ein Gericht vier Angeklagte zum Tode verurteilt. Das Gericht in Mwanza im Norden des Landes hat das Urteil gestern gefällt.
Die 32-jährige Frau war bereits 2008 ermordet und verstümmelt worden. Die Täter hatten ihr beide Arme und ein Bein abgetrennt. Unter den Verurteilten ist auch der Mann des Opfers.
Auch viele Kinder unter getöteten Albinos
Trotz eines Verbots der Regierung verwenden selbst ernannte Zauberer in Tansania immer wieder die Körperteile von Albinos für ihre Rituale. Albinos, denen Farbpigmente in Haut, Haaren und Augen fehlen, gelten in dem Land und anderen Teilen Afrikas als Glücksbringer und Vorboten von Reichtum.
Ihre Körperteile werden nach UNO-Angaben für umgerechnet je rund 500 Euro verkauft, ein ganzer Leichnam wird mit bis zu 65.000 Euro gehandelt.
Allein in Tansania wurden seit dem Jahr 2000 74 Albinos ermordet, darunter viele Kinder. UNO-Experten warnen vor einer Zunahme von Angriffen im Vorfeld der Präsidentschaftswahl im Oktober, da Wahlkämpfer häufig auf die Unterstützung von Hexern setzten.