Flüchtlingstragödie vor Sizilien: 40 Vermisste

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Bei einem neuerlichen Flüchtlingsdrama vor der italienischen Mittelmeer-Insel Sizilien sind offenbar deutlich mehr Menschen ertrunken als zunächst angekommen. Mindestens 40 Flüchtlinge würden noch vermisst, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) gestern mit.

Die italienische Küstenwache hatte nach dem Kentern des Flüchtlingsboots aus Libyen am Dienstag zehn Leichen geborgen und 127 Flüchtlinge gerettet. Nach Gesprächen mit den Überlebenden müsse aber davon ausgegangen werden, dass mindestens 40 weitere Bootsinsassen über Bord gegangen seien, sagte IOM-Sprecher Flavio di Giacomo.

Nach Angaben des italienischen Innenministeriums erreichten seit Jahresanfang mehr als 8.900 Flüchtlinge die italienische Küste. Das seien 60 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum gewesen. Vor allem die chaotische Lage im nordafrikanischen Libyen führt dazu, dass immer mehr Flüchtlinge nach Europa zu gelangen versuchen.