S&P sieht Triple-A-Rating für Österreich in weiter Ferne
Die Republik Österreich wird ihr im Jahr 2012 verlorenes Toprating „AAA“ von Standard & Poor’s (S&P) auch in nächster Zeit nicht zurückbekommen. „Wir sehen derzeit nicht, dass in den nächsten ein bis zwei Jahren das Triple A zurückkommt“, sagte S&P-Analyst Thomas Fischinger gestern vor Journalisten.
Keine Insolvenz der Hypo-„Bad Bank“ erwartet
S&P rechnet nicht damit, dass Österreich die HETA Asset Resolution AG (HETA) in die Insolvenz schicken wird. Die Ratingagentur warnte aber auch nicht ausdrücklich vor einer Insolvenz der „Bad Bank“ der verstaatlichten Hypo Alpe-Adria Bank. Wichtig sei, dass generell Verträge - wie Haftungen und Garantien - eingehalten werden, sagte S&P-Kreditanalyst Alois Strasser.
Die entscheidende Frage sei, ob Österreich bei einer Gläubigerbeteiligung zu seinen Staatsgarantien für die Hypo-Anleihen stehe. In der Vergangenheit hatte es Spekulationen darüber gegeben, dass Österreich die „Bad Bank“ in die Insolvenz schicken könnte, um damit auch die Gläubiger der Pleitebank an den Kosten der Abwicklung zu beteiligen.
Sondergesetz sieht Schuldenschnitt vor
Wenn Garantien ungültig werden, würden sich Investoren fragen, wie es um die Rechtstreue in Österreich steht. Das Hypo-Sondergesetz mit seinem einhergehenden Schuldenschnitt habe in den vergangenen Monaten für viel Aufsehen gesorgt.
Ein Teil des Hypo-Sondergesetzes sieht einen Schnitt bei landesbehafteten Nachranganleihen von 100 Prozent vor, was 890 Mio. Euro bringen soll - andere Gläubiger sollen hingegen gar nicht angetastet werden.
Beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) sind bis Mitte Februar über 30 verschiedene Anträge gegen das Hypo-Sanierungsgesetz samt Hypo-Sanierungsverordnung eingebracht worden. Eine Entscheidung soll erst in der Herbstsession im Oktober vorliegen.