Deutsche Arnzeibehörde warnt vor „Wundermittel“ MMS
Die deutsche Arzneimittelbehörde hat heute vor dem Mittel „Miracle Mineral Supplement“ (MMS) gewarnt, das angeblich gegen Krankheiten helfen soll.
Bei zwei überprüften Produkten - MMS und MMS2 - bestehe der „begründete Verdacht“, dass sie „schädliche Wirkungen haben, die über ein vertretbares Maß hinausgehen“, teilte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn mit.
Atemprobleme und Nierenversagen
Die MMS-Lösung enthält das Oxidationsmittel Natriumchlorit, die MMS2-Kapseln die Chemikalie Calciumhypochlorit. Vermischt mit - ebenfalls im Internet angebotener - Zitronensäure entsteht das giftige Gas Chlordioxid, ein Bleich- und Desinfektionsmittel.
Es verursacht laut deutschem BfArM „schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden“. Es sei bei Benutzern auch zu Erbrechen und Atemstörungen gekommen. Auch aus Frankreich, Großbritannien, der Schweiz, Kanada und den USA seien ernste Schädigungen gemeldet worden - darunter Nierenversagen oder Verätzungen der Speiseröhre.
„Das ist vergleichbar, wie wenn Sie ein Reinigungsmittel für den Sanitärbereich oral zu sich nehmen würden“, sagte Guido Kaiser vom Giftinformationszentrum Nord in Göttingen in Deutschland gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk. Das BfArM hatte schon 2014 vor MMS gewarnt.