Tankstellenbetreiber klagen über niedrige Margen
Die Margen österreichischer Tankstellenbetreiber beim Kraftstoffverkauf sind seit 2011 zwar durchgängig leicht gestiegen, im europäischen Vergleich fallen sie aber weiterhin mager aus.
Die Handelsspanne bei Benzin betrug im Vorjahr 10,05 Cent pro Liter, bei Diesel waren es 10,77 Cent. Unter 16 untersuchten westeuropäischen Märkten sind die Margen nur in wenigen niedriger als hierzulande.
Größte Gewinnspannen in Norwegen und Schweiz
Bei Eurosuper waren die Margen lediglich in Deutschland (9,92 Cent) und in Großbritannien (8,44 Cent) geringer, geht aus Zahlen des Branchenanalysten Wood Mackenzie hervor, bei Diesel in Großbritannien (9,88 Cent), Deutschland (9,64 Cent) und Frankreich (6,39 Cent). Die höchsten Handelsspannen können seit Jahren in Norwegen (Eurosuper 22,51 Cent, Diesel 18,47 Cent) und der Schweiz (Eurosuper 19,40 Cent, Diesel 21,34 Cent) erreicht werden.
Starker Wettbewerb
Hauptgrund für die niedrigen Spannen sei der in vielen Fällen ruinöse Wettbewerb, so Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbandes der Mineralölindustrie (FVMI) heute in einer Aussendung.
Die Unternehmen würden aufgrund des Preiskampfes „am Minimum oder kurzfristig sogar darunter kalkulieren - die betriebswirtschaftliche Sorgfalt lässt somit keine geringeren Preise zu“, so der Branchenvertreter. Tankstellenbetreibern würde oft weniger als ein Cent pro verkauften Liter Kraftstoff übrig bleiben.
Mehr Shops und Bistros
Weil die Erlöse aus dem Kerngeschäft sinken, setzen viele Betriebe auf Tankstellenshops und Bistros sowie auf den Umbau auf unbemannte Automatentankstellen. Ihre Zahl ist in den Jahren gestiegen und machte 2013 bereits mehr als ein Fünftel aller Tankstallen aus (594 von 2.640).