Neue „Charlie Hebdo“-Ausgabe erscheint mit 2,5-Mio.-Auflage

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Sieben Wochen nach den islamistischen Anschlägen in Paris erscheint die neueste Ausgabe der französischen Satirezeitung „Charlie Hebdo“ mit einer Auflage von 2,5 Millionen Exemplaren. „Es geht wieder los!“ steht auf der gestern bekanntgewordenen Titelseite der Wochenzeitung, die diese Woche in die Zeitungsläden kommt.

Abgebildet ist eine Karikatur auf rotem Grund, in der ein Hund mit einer „Charlie Hebdo“-Ausgabe in der Schnauze von einer geifernden Meute gehetzt wird. Unter den Verfolgern sind unter anderem ein Hund mit Kalaschnikow und Stirnband - als Karikatur eines Dschihadisten -, der Papst, der konservative Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy und die Chefin der rechtsextremen Front National (FN), Marine Le Pen. Also Gruppen und Persönlichkeiten, die von „Charlie Hebdo“ immer wieder mit Karikaturen durch den Kakao gezogen wurden.

Zwölf Mitarbeiter bei Attentat getötet

Zwei schwer bewaffnete Islamisten hatten am 7. Jänner die Redaktionsräume der für ihre Mohammed-Karikaturen bekannten Satirezeitung gestürmt und insgesamt zwölf Menschen erschossen. Unter den Opfern waren „Charlie Hebdo“-Chef Charb sowie die berühmten Karikaturisten Cabu, Wolinski, Tignous und Honore.

In den folgenden Tagen tötete ein islamistischer Komplize zunächst eine Polizistin und dann bei einer Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt vier Juden. Die drei Islamisten wurden bei Polizeieinsätzen schließlich erschossen.

„Wir mussten durchatmen und uns ein bisschen ausruhen“, sagte Chefredakteur Gerard Biard kürzlich der Nachrichtenagentur AFP. „Manche mussten wie ich sofort weiterarbeiten, manche wollten sich mehr Zeit nehmen.“ Von nun an solle die Satirezeitung wieder wöchentlich erscheinen. Geleitet wird das Blatt inzwischen von dem Zeichner Riss, der bei dem Anschlag durch Schüsse verletzt worden war.