Türkischer Militärvorstoß über syrische Grenze

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Die Türkei hat in der Nacht auf heute einen kurzen Militäreinsatz in Syrien unternommen. Dabei seien türkische Soldaten, die ein Grabmal bewachten, zurück in ihr Land gebracht worden, sagten zwei hochrangige Regierungsvertreter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Aktion sei erfolgreich gewesen, allerdings sei ein Soldat dabei ums Leben gekommen.

Das von der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) bedrohte Mausoleum soll das Grab von Süleyman Shah sein, der als Großvater des Gründers des Osmanischen Reiches gilt. Es wurde von mehreren Dutzend türkischen Soldaten bewacht. Sie sollten es gegen Angriffe von Aufständischen schützen. Den in Syrien gelegenen Ort des Grabes betrachtet die Türkei als eigenes Hoheitsgebiet.

Die Ansprüche der Türkei auf das Territorium gehen auf einen entsprechenden Vertrag mit Frankreich aus dem Jahr 1921 zurück. Damals wurde Syrien allerdings von Frankreich beherrscht. Früheren Angaben der türkischen Regierung zufolge rückten IS-Kämpfer gegen das Mausoleum vor. Der IS und andere Extremistengruppen lehnen die Verehrung von Gräbern als Götzendienst ab. Sie haben daher bereits eine Reihe von Gräbern und Moscheen in Syrien zerstört.