IS-Vormarsch in Werbevideo
Israels rechtsorientierte Regierungspartei Likud beschwört im Wahlkampf die Angst vor einem Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die Mitte-links-Opposition reagierte empört auf einen Wahlkampfspot, der eine Kapitulationsmentalität der Linken suggeriert.
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Der Clip zeigt als IS-Kämpfer verkleidete Schauspieler, die in einem Geländewagen mit IS-Flaggen unterwegs sind. Sie fragen einen anderen Fahrer: „Wie kommen wir nach Jerusalem?“ Dieser antwortet: „Links abbiegen.“ Auf dem IS-Wagen klebt ein Sticker mit dem Motto der israelischen Mitte-links-Opposition: „Alles, nur nicht Bibi (Spitzname des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, Anm.)“.
Kritik an „schamlosem“ Video
Der frühere Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Juval Diskin, nannte Netanjahu nach Veröffentlichung des Spots „schamlos“. Der Regierungschef selbst habe mit der Freilassung des Hamas-Gründers Scheich Ahmed Jassin 1997 die radikalislamische Organisation wiederaufgebaut, sagte Diskin nach Medienberichten im Februar. Außerdem habe Netanjahu „mehr als tausend Terroristen freigelassen“.
Auch die Mitte-links-Opposition, das Zionistische Lager, warf Netanjahu ein „kolossales Versagen im Bereich der Sicherheit“ vor. Er habe (palästinensische) Mörder freigelassen, die Hamas gestärkt und es dem Iran erlaubt, ein atomares Schwellenland zu werden. Rund 5,9 Millionen Wahlberechtigte in Israel sind aufgerufen, am 17. März ein neues Parlament zu wählen.
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