Von Van Gogh bis „Charlie Hebdo“
Immer wieder werden auf islamkritische Medienschaffende Anschläge verübt. Der Überfall auf die Redaktion der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris mit zwölf Toten ist nur ein Beispiel einer ganzen Serie von Übergriffen.
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Jänner 2015: Die Brüder Cherif und Said Kouachi stürmen in Paris die Redaktionsräume des religionskritischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“. Sie erschießen zwölf Menschen, darunter neun Journalisten. Zu den Toten zählt auch der unter dem Künstlernamen Charb bekannte Zeichner und Chef des Magazins, Stephane Charbonnier. Im Zuge der Fahndung erschießt die Polizei zwei Tage später das Bruderpaar.
Februar 2013: Der 70 Jahre alte dänische Journalist Lars Hedegaard übersteht in Kopenhagen ein Attentat unverletzt und kann den unbekannten Täter selbst in die Flucht schlagen. Zuvor hat eine Pistolenkugel den Kopf des Islamkritikers knapp verfehlt.
November 2011: Unbekannte verüben einen Brandanschlag auf die Redaktion des französischen Satireblattes „Charlie Hebdo“. Es hat am gleichen Tag ein Sonderheft zum Wahlerfolg der Islamisten in Tunesien herausgebracht und sich dazu in „Charia Hebdo“ umbenannt. Als Chefredakteur wurde „Mohammed“ genannt.
Mai 2011: Ein Kopenhagener Gericht verurteilt den Tschetschenen Lors Dukajew für einen versuchten Anschlag auf die Zeitung „Jyllands-Posten“ zu zwölf Jahren Haft. Der 25-Jährige hat sich 2010 in Kopenhagen bei der Explosion seines Sprengstoffes verletzt. Er wollte eine Briefbombe an die Redaktion der Zeitung schicken.
Mai 2010: Zwei Männer werfen Benzinflaschen durch ein Fenster in das Haus des schwedischen Mohammed-Karikaturisten Lars Vilks. Auf den Zeichner wurde bereits 2007 im Internet von einem El-Kaida-Ableger im Irak ein Kopfgeld von 150.000 Dollar ausgesetzt.
Jänner 2010: Der dänische Zeichner Kurt Westergaard, von dem die Mohammed-Karikaturen in „Jyllands-Posten“ stammen, entkommt nur knapp einem Attentat. Bereits 2008 haben die dänischen Behörden Mordpläne gegen ihn aufgedeckt. Mehrere Verdächtige wurden festgenommen.
November 2004: Der niederländische Islamkritiker Theo van Gogh wird in Amsterdam wegen seines Films über die Unterdrückung der Frauen im Islam von einem muslimischen Extremisten ermordet. Auf der Leiche hinterlässt der Täter einen Brief mit Morddrohungen gegen weitere Niederländer.