„It’s My Party“-Sängerin Lesley Gore gestorben
Die US-Sängerin Lesley Gore ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Ihren größten Hit hatte sie 1963 im Alter von 16 Jahren mit dem Herzschmerz-Song „It’s My Party“, der die Spitze der US-Charts erklomm. Wie Gores langjährige Lebensgefährtin, die Schmuckdesignerin Lois Sasson, mitteilte, starb Gore heute (Ortszeit) in einem New Yorker Krankenhaus an Lungenkrebs.
Mit 16 Jahren zum Star
„It’s My Party“ machte die
als Lesley Goldstein in einer Mittelschichtfamilie groß gewordene Sängerin zum Star. In einer Gesangsstunde in New York wurde ein Lied von ihr aufgenommen - das Tonband fiel zufällig dem einflussreichen Produzenten Quincy Jones in die Hände.
Er überzeugte die Teenagerin daraufhin, „It’s My Party“ aufzunehmen. Das Stück war bereits von der britischen Jazzsängerin Helen Shapiro interpretiert worden, für Lesley Gore wurde es musikalisch und technisch aufgepeppt.
Frühe Feministin in der Popmusik
In dem Lied geht es um ein Mädchen, das für ein anderes Mädchen von seinem Freund versetzt wird und seine Wut darüber zum Ausdruck bringt. Auch in ihrem Nachfolge-Hit „You Don’t Own Me“ („Du besitzt mich nicht“) geht es um ein Mädchen, das sich nicht alles gefallen lässt. Damit wurde Gore, die mit über 20 Jahren ihre Homosexualität entdeckte, zu einer frühen Feministin in der Popmusik.
Bis Ende der 1960er Jahre feierte Gore weitere Erfolge mit Hits wie „Judy’s Turn To Cry“ und „She’s a Fool“. Später schrieb sie auch selbst Musik, zum Beispiel zusammen mit ihrem Bruder den Song „Out Here On My Own“ für den Film „Fame“, der 1980 für einen Oscar nominiert wurde.
Die Musikbranche bezeichnete Gore in einem Interview im Jahr 2005 als „eine Männerwelt“. Das sei immer schon so gewesen, sagte sie dem Onlinemagazin AfterEllen, das sich mit lesbischen und bisexuellen Frauen in der Kultur beschäftigt. Frauen würden in der Branche zwar „nicht unbedingt herabgesetzt“, hätten aber einen niedrigeren Stellenwert, sagte Gore.