IS-Video zeigt Enthauptung von 21 Kopten

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Die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat gestern ein Video veröffentlicht, das nach ihren Angaben die Enthauptung von 21 ägyptischen Christen zeigt.

Die Ägypter wurden demnach in Libyen entführt. In dem fünfminütigen Film führen in schwarz gekleidete Kämpfer die in orangefarbene Overalls gehüllten Opfer zu einem Strand. Dort werden die Gefangenen auf die Knie gedrückt und enthauptet. Das Video wurde auf einer Website veröffentlicht, die die Extremistengruppe unterstützt. Die Echtheit der Aufnahme wurde bestätigt.

Kairo: Staatstrauer und Vergeltungsdrohung

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi sprach nach Angaben von Staatsmedien den Familien der „Märtyrer dieses brutalen Terrors“ sein Beileid aus. Er habe eine siebentägige Staatstrauer angeordnet.

Später kündigte der ägyptische Präsident in einer Fernsehansprache an, sein Land werde in angemessener Weise auf die Ermordungen antworten. In der Vergangenheit hatte es wiederholt Medienberichte gegeben, wonach sich Ägypten an Luftangriffen auf Militante in Libyen beteiligt habe. Ägypten hatte dies stets zurückgewiesen.

Der IS hat weite Teile Syriens und des Iraks unter seine Kontrolle gebracht und dort ein Kalifat errichtet. Auch in Libyen, das mehr als drei Jahre nach dem Sturz von Machthaber Muammar Gaddafi immer weiter zerfällt, wird die Sunnitenmiliz zunehmend aktiv. In dem erdölreichen nordafrikanischen Land tobt ein Machtkampf zwischen zwei rivalisierenden Gruppen ehemaliger Rebellen.