Waffentest vor US-Frühjahrsmanöver
Rund einen Monat vor dem gemeinsamen Militärmanöver Südkoreas mit den USA Anfang März hat Nordkorea seine militärischen Möglichkeiten getestet. Offenbar ließ Pjöngjang neuartige Raketen abfeuern, die etwa 200 Kilometer aufs offene Meer flogen.
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Nordkoreas Militär hat nach Angaben Südkoreas mehrere Raketen von kurzer Reichweite getestet. Fünf Raketen seien nahe der östlichen Hafenstadt Wonsan abgefeuert worden und etwa 200 Kilometer aufs offenes Meer hinaus geflogen, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul mit. Militärs in Südkorea vermuteten, dass es sich um einen neuartigen Raketentyp handelte, der bereits im vergangenen Jahr getestet worden war.
Der Test sei von Staatschef Kim Jong Un beobachtet worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Die „intelligente“ Rakete habe ihr Ziel präzise gesucht und getroffen, hieß es. „In Kürze“ solle die gesamte nordkoreanische Marine mit der neuen Waffe ausgerüstet werden. Kim habe außerdem die Entwicklung weiterer taktischer Hochpräzisionswaffen gefordert - Video dazu in iptv.ORF.at.
Anfang März beginnt US-Manöver mit Südkorea
Der Test stand wohl im Zusammenhang mit dem Militärmanöver Südkoreas und der USA in wenigen Wochen. Wie jedes Jahr wachsen im Vorfeld der Großübung die Spannungen zwischen den Regierungen in Pjöngjang und Seoul. Kim befahl verstärkte Luftwaffen- und Marineübungen.
So testete das abgeschottete Land auch eine weitere neue Rakete, die nach Angaben staatlicher nordkoreanischer Medien Schiffe bekämpfen kann. Auf veröffentlichten Bildern war US-Experten zufolge ein Raketenmodell zu sehen, das baugleich mit einem russischen Geschoß sein soll. Mit dem Start des Seezielflugkörpers wollte Nordkorea offenbar die verbesserte Ausstattung seiner insgesamt veralteten Marine demonstrieren.
Die Vereinten Nationen haben Nordkorea im Rahmen von Sanktionen verboten, Geschoße mit größerer Reichweite abzufeuern. Tests von Kurzstreckenraketen sind dem Land erlaubt. In der Vergangenheit äußerten südkoreanische und japanische Militärexperten mehrfach die Vermutung, dass Nordkorea Flugkörper mit größerer Reichweite absichtlich früher in der Luft sprengt, um eine kürzere Reichweite zu simulieren. Nachweisen lässt sich das allerdings nicht.
Kritik an Nordkorea-Propaganda von Tschechien
Eine Propagandaausstellung Nordkoreas am Parteisitz der tschechischen Kommunisten hat in Prag für Kritik und Irritationen gesorgt. Die Schau mit dem Titel „Zum Tag des strahlenden Sterns“ ist dem 2011 gestorbenen Ex-Machthaber Kim Jong Il gewidmet. „Die Ergebnisse seiner Arbeit sprechen für sich“, sagte der Vizevorsitzende der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens, Petr Simunek, der Zeitung „Pravo“ (Donnerstag-Ausgabe). Die Führung in Pjöngjang habe „viel für das Volk getan“. Der konservative Politiker Petr Gazdik kritisierte im tschechischen Rundfunk die Intentionen der Ausstellungsmacher. Kim Jong Il sei ein „Massenmörder und Diktator“ gewesen.
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