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Probleme im gesamten Verkehr

Schneefall und starker Wind sorgten am Montag im Osten für zahlreiche Probleme. Vor allem in Niederösterreich bremsten Verwehungen den Verkehr auf der Straße und in der Luft aus, in Wien gab es im öffentlichen Verkehr ebenfalls Verzögerungen. Steigende Temperaturen und Regen sollen den Schnee schon bald wieder auflösen.

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Bis Montagabend sollen einige Zentimeter Schnee zusammenkommen, hieß es von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Im Wiener Stadtgebiet werden durchschnittlich fünf bis sieben Zentimeter Neuschnee erwartet, auf der Hohen Warte Wien-Döbling wurden bis zum Abend zehn bis zwölf Zentimeter Schnee registriert. Durch den starken Wind gibt es allerdings viele Schneeverwehungen, die auch die Räumarbeiten stark behinderten.

Ein Schneeräumfahrzeug in Tulln

APA/Herbert Pfarrhofer

Die Einsatzkräfte kamen aufgrund des starken Winds mit der Schneeräumung zum Teil gar nicht nach

Südosttangente immer wieder gesperrt

In den Mittagsstunden kam der Verkehr auf der Wiener Südosttangente (A23) immer wieder zum Erliegen. Vor allem die Auf- und Abfahrten der Wiener Stadtautobahn wurden abwechselnd gesperrt und vom Schnee befreit. Richtung Süden wurde der Verkehr abschnittsweise komplett angehalten, um die Räumfahrzeuge durchzulassen, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger zur APA. Auf der Wiener Außenringautobahn (A21) wurde für alle Lkws über 3,5 Tonnen ein Fahrverbot verhängt, das erst am Montagabend wieder aufgehoben wurde.

Verschneite Praterbrücke in Wien

APA/Herbert Neubauer

Der Verkehr kam immer wieder zum Erliegen

Massive Behinderungen bei der Bahn

Die ÖBB kämpften ebenfalls mit dem Schnee, der trotz Umschalten der Weichenheizungen auf Dauerbetrieb für massive Verspätungen sorgte. Betroffen war vor allem der gesamte Bereich zwischen Wien-Meidling, Wien-Hauptbahnhof und Wien-Westbahnhof. Der IC-Verkehr auf der Weststrecke endete am Nachmittag bereits in St. Pölten, weil laut ÖBB „die erforderlichen Kapazitäten am Wiener Westbahnhof nicht mehr gegeben“ waren. Auf der Südstrecke wendeten Fernverkehrszüge in Wiener Neustadt. Fahrgäste mussten auf andere Züge umsteigen.

Einige Schnellbahnverbindungen wie die S50 wurden eingestellt, andere wie die S80 und S60 verkehrten nur zwischen bestimmten Punkten. Zu Problemen kam es auch im Fernverkehr, der Railjet Prag - Graz wurde etwa über die Schnellbahnstammstecke umgeleitet. Seit der Früh würden alle verfügbaren Mitarbeiter und Maschinen im Dauereinsatz stehen, hieß es in einer Aussendung seitens der ÖBB. Der Winterdienst sei dabei oft „Handarbeit“. Die ÖBB empfahlen „nicht zwingend notwendige Reisen zu verschieben“.

„Volle Schneealarmstufe“ in Wien

Im Wiener Stadtgebiet versuchten seit den Morgenstunden rund 1.300 Einsatzkräfte der MA48 mit 350 Fahrzeugen die Straßen halbwegs vom Schnee zu befreien. Trotzdem kam es zu Verzögerungen bei Bussen und Straßenbahnen. In der Breitenseer Straße entgleiste zu Mittag eine Straßenbahn der Linie 10 - mehr dazu in wien.ORF.at.

„Wir haben die volle Schneealarmstufe ausgerufen“, sagte ein Sprecher der Wiener Linien zur APA: „250 Leute sind im Einsatz.“ Zeitweise kein Weiterkommen gab es in erster Linie auf der Höhe des Gürtels. Kleiner war das Verkehrschaos laut Keiblinger in Fahrtrichtung Norden. Dort waren vorerst die Auf- und Abfahrten Landstraße, Prater und St. Marx betroffen. Aufgrund der anhaltenden dichten Schneefälle wurde für Wien die Kurzparkzonenregelung bis 24.00 Uhr aufgehoben.

Wetterbedingt habe es einige Unfälle gegeben, hieß es von der Wiener Polizei, es sei aber relativ ruhig geblieben, so die Wiener Feuerwehr. Am Abend hatte sich die Lage laut Wiener Berufsrettung beruhigt. Die niederösterreichischen Rettungsdienste waren bis in die späten Nachmittagsstunden laut einer Bilanz von Notruf NÖ zu 43 Verkehrsunfällen ausgerückt. Eine Person wurde getötet, außerdem gab es drei Schwer- und 41 Leichtverletzte - mehr dazu in noe.ORF.at

Polizist in Schneesturm

APA/Georg Hochmuth

Wer konnte, zog sich warm an

Schwerfahrzeug blockierte A1

In Niederösterreich war die Richtungsfahrbahn Salzburg der Westautobahn (A1) bei Amstetten erneut blockiert, ein Schwerfahrzeug mit Anhänger hatte sich bei winterlichen Bedingungen quer gestellt. Erst am Sonntagnachmittag hatte sich etwa elf Kilometer weiter westlich eine Massenkarambolage mit 40 Kfz ereignet, während parallel dazu 26 Fahrzeuge auf der Richtungsfahrbahn Wien in einen Unfall verwickelt waren.

Frau mit Schirm im Schnee

APA/Georg Hochmuth

Der starke Wind sorgte für viele Probleme

Probleme gab es weiters unter anderem auf der A22 im Raum Stockerau - Korneuburg. Unpassierbar war die B1 beim Riederberg im Wienerwald, die B7 zwischen Drasenhofen und Poysdorf aufgrund hängen gebliebener Schwerfahrzeuge erschwert befahrbar. Abschnittsweise musste man in ganz Niederösterreich mit Schneeverwehungen rechnen. In höheren bzw. alpinen Lagen galt Kettenpflicht für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, wie auf der Semmering-Schnellstraße (S6).

Probleme auch in Schwechat

Auch auf dem Flughafen Wien in Schwechat kam es zu Verzögerungen. Probleme bei Starts und Landungen bereitete vor allem der starke Seitenwind. Nur die Piste 29 stand zur Verfügung. Verspätungen habe es auch deshalb gegeben, weil alle Maschinen zum Enteisen mussten, sagte ein Sprecher auf APA-Anfrage. Der Winterdienst stand im Dauereinsatz. An Passagiere erging seitens der Flughafen Wien AG die Aufforderung, sich vor Reiseantritt nach dem Status ihres jeweiligen Fluges zu erkundigen.

Pkw fahren auf einer verschneiten Fahrbahn in NÖ

APA/Herbert Pfarrhofer

Mit den schneeglatten Fahrbahnen hatten viele Autofahrer zu kämpfen

In mehreren Bundesländern ist unterdessen die Lawinengefahr noch einmal gestiegen. In Kärnten etwa wurde sie verbreitet als „erheblich“ eingestuft - mehr dazu in kaernten.ORF.at. In Höhenlagen ab 2.200 Metern herrschte teilweise sogar Warnstufe vier, ebenso in Niederösterreich und Tirol. Verantwortlich ist ein Mix aus Neuschnee und Sturm. Auch viele Skigebiete sind vom Sturm beeinträchtigt, etwa weil Lifte vorerst nicht Betrieb sind - kaernten.ORF.at.

Schnee nur von kurzer Dauer

Entspannung kündigen die Meteorologen für den Abend an, dann soll in Wien auf den Schneefall Regen folgen, hieß es bei der ZAMG. Zudem sollen die Temperaturen in den Plusbereich ansteigen, für Dienstag wurden für Wien fünf bis sechs Grad prognostiziert, im Westen sollen es bis zu acht Grad sein. Entsprechend soll der Schnee in Wien bereits am Dienstag wieder weg sein, so die ZAMG. Der starke Wind soll laut ORF-Wetterredaktion vorerst allerdings erhalten bleiben, auch vor Eis wird gewarnt.

Ein Mann beim Schneeräumen in Tulln

APA/Herbert Pfarrhofer

Seit den Morgenstunden musste im Osten geräumt werden

Für den Dienstag erwartet die ORF-Wetterredaktion für Vorarlberg, Tirol Salzburg und Kärnten überwiegend Sonnenschein, in Nieder- und Oberösterreich soll es aber länger bewölkt bleiben. Im Osten soll es in der Früh noch einige Niederschläge geben, am Nachmittag soll es dann überall trocken sein, die Chancen auf Sonne steigen. Für Mittwoch wird ruhiges Hochdruckwetter und ein weiterer Temperaturanstieg mit Plusgraden erwartet.

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