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Winterwetter fordert drei Menschenleben

Heftige Schneefälle haben am Freitag in Norditalien und Kroatien für ein Verkehrschaos gesorgt. Zahlreiche Straßen waren gesperrt, im Zugsverkehr kam es zu großen Verspätungen. In Slowenien sorgte unterdessen starker Bora-Wind für Probleme im Westen des Landes. Das Winterwetter hat auch Menschenleben gefordert.

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In der norditalienischen Provinz Brescia starben drei ältere Menschen wegen Herzproblemen beim Schneeschaufeln, berichtete die Nachrichtenagentur ANSA am Freitag unter Berufung auf die Einsatzkräfte. Zudem mussten die Retter fünf weiteren Menschen wegen Gesundheitsproblemen beim Schneeschaufeln zur Hilfe eilen.

Norditalien unter dicker Schneedecke

Seit mehreren Tagen liegt vor allem Norditalien unter einer Schneedecke. Die Menschen in den Regionen Piemont, Lombardei, Emilia-Romagna, Venetien und in der Toskana kämpften gegen Schnee, Sturm und Regen. In Städten wie Bologna und Modena türmten sich ungewöhnlich hohe Schneeberge. In vielen Regionen fielen Züge aus, der Verkehr auf Autobahnen und Landstraßen kam teilweise zum Erliegen. Es kam zu kilometerlangen Staus.

Hochwasser in Venedig

APA/AP/Luigi Costantini

Venedig meldet „acqua alta“

In der Toskana und der Lombardei fiel in vielen Schulen der Unterricht aus. Venedig wurde von Hochwasser und Stürmen heimgesucht. Schneefälle gab es auch in Friaul Julisch-Venetien. In Triest stürmte der kalte Bora-Wind mit 112 Stundenkilometern. Massive Niederschläge gab es weiterhin auch in Süditalien.

Probleme in Kroatien und Slowenien

In Zentralkroatien, in den Regionen rund um die Städte Karlovac und Gospic, riefen die Meteorologen für Freitag die höchste Warnstufe aus. Die Ortschaften wurden laut Medienberichten eingeschneit. In Städten wie Gospic, Slunj und Ogulin gab es ungewöhnliche Schneemassen. Etliche Autobahnabschnitte sowie Regionalstraßen waren gesperrt. Laut dem kroatischen Autofahrerclub HAK gab es keine befahrbare Straße vom Landesinneren in Richtung der Hafenstadt Rijeka. Die Autobahn in Richtung Dalmatien war für Lkws gesperrt. Auch in der Hauptstadt Zagreb gab es Behinderungen.

Stau auf Autobahn im Schnee

APA/AP/Matej Leskovsek

Viele Autofahrer saßen - wie hier auf der Autobahn im slowenischen Postojna - fest

Auch in Slowenien schneite es am Freitag im Süden und Südwesten. Die Grenzen zu Italien, Kroatien und Ungarn wurden erneut für Lkws gesperrt. Zusätzlich zu den Schneefällen gab es Windböen mit bis zu 120 Stundenkilometern. Der orkanartige Bora-Wind beschädigte Leitungen, weshalb im Westen rund 5.000 Haushalte ohne Strom blieben. Rund 140 Schulen in ganzem Land blieben geschlossen.

Winterwetter hat auch Spanien im Griff

Auch im Norden Spaniens waren zahlreiche Ortschaften nach heftigen Schneefällen von der Außenwelt abgeschnitten. In den Regionen Kantabrien und Kastilien-Leon wurden am Donnerstag 300 im Schnee feststeckende Autofahrer von einer Spezialeinheit des Militärs aus ihren Fahrzeugen befreit.

Auf der Ferieninsel Mallorca schneite es im Bergland der Sierra de la Tramuntana. Auf der Nachbarinsel Menorca sowie an der Costa Brava im Nordosten des spanischen Festlands peitschte der Sturm bis zu acht Meter hohe Wellen an die Küste. Das Wetteramt hatte für dieses Gebiet eine Unwetterwarnung mit der höchsten Alarmstufe ausgegeben.

Schneebedeckte Bäume in Roncesvalles in Spanien

APA/AP/Alvaro Barrientos

Schnee und Eis verwandelten die Landschaft in den Pyrenäen

In den Pyrenäen waren mehrere Straßenverbindungen zwischen Spanien und Frankreich wegen des Schnees gesperrt. Auf einigen Bahnlinien fuhren keine Züge. Die Region Kantabrien um die Hafenstadt Santander war für Autofahrer nur über die baskische Metropole Bilbao zu erreichen. Alle anderen Autobahnen und Fernstraßen ins Landesinnere waren wegen der Schneemassen unpassierbar.

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