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Symbol der Warnung

Für die Menschheit steht die Uhr nach Ansicht von US-Wissenschaftlern auf drei vor zwölf. Das Onlinewissenschaftsmagazin Bulletin of the Atomic Scientists hat im Jänner seine legendäre Doomsday Clock um eine Minute vorgestellt.

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Die aktuelle Anpassung sei eine Folge „des unkontrollierten Klimawandels, der globalen Modernisierung von Atomwaffen und übergroßen Atomwaffenarsenalen“, so Bulletin-Aufsichtsratschef Kennette Benedict. Laut den Wissenschaftlern stellen diese Umstände für die Menschheit eine „außergewöhnliche und unleugbare“ Bedrohung dar.

Die erstmals 1947 präsentierte Uhr soll symbolisieren, wie dicht die Menschheit vor ihrer eigenen Vernichtung steht. Bis 2009 wurde die Uhr einmal im Jahr auf der Titelseite der wissenschaftlichen Zeitschrift abgedruckt. Seither erscheinen Bulletin und damit auch die Uhr nur noch online. Ursprünglich bezogen sich die Wissenschaftler nur auf die Gefahr einer nuklearen Katastrophe. Seit einigen Jahren betrachtet die Gruppe auch Umweltgefahren als tödliches Risiko.

So knapp wie seit 30 Jahren nicht mehr

Bei ihrer Einführung stand die Doomsday Clock auf sieben vor zwölf und wurde 1949 nach Zündung der ersten sowjetischen Atombombe auf drei vor zwölf gestellt. Mit der Wasserstoffbombe waren es 1953 sogar nur zwei Minuten bis zur vollen Stunde. Nach dem Fall der Berliner Mauer hatten die Forscher ihre Uhr hingegen kräftig zurückgestellt - auf 17 Minuten vor Mitternacht. Das letzte Mal stand die Menschheit nach Ansicht der Wissenschaftler 1984 ähnlich knapp vor dem eigenen Untergang.

Bulletin wurde 1945 von Wissenschaftlern in Chicago gegründet. Diese arbeiteten während des Zweiten Weltkriegs am sogenannten Manhattan-Projekt mit und waren somit an der Entwicklung und dem Bau der weltweit ersten Atombombe beteiligt. Im Aufsichtsrat der wissenschaftlichen Zeitschrift sitzen führende Nuklearforscher. Sie treffen sich regelmäßig, um über die Weltlage und die Gefahr eines Atomkriegs zu beraten. Aktuell sitzen in dem Gremium 17 Nobelpreisträger.

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