Tote bei Protesten gegen „Charlie Hebdo“ in Niger

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Bei Protesten gegen die Mohammed-Karikatur der jüngsten „Charlie Hebdo“-Ausgabe sind im westafrikanischen Niger gestern mindestens vier Menschen getötet worden. Mindestens 45 weitere Menschen seien in Zinder, der zweitgrößten Stadt des Landes, verletzt worden, teilte das Innenministerium mit. In der Stadt waren Proteste gegen die Karikatur des Propheten zuvor in Gewalt umgeschlagen, das französische Kulturzentrum war in Flammen aufgegangen.

Verletzte in Pakistan

In Pakistan kam es nach dem Freitagsgebet wegen der Mohammed-Karikatur zu Zusammenstößen von Demonstranten mit der Polizei. Mehrere hundert Menschen hätten versucht, das französische Generalkonsulat in der südpakistanischen Millionenmetropole Karachi zu stürmen, sagte ein Polizeisprecher. Polizisten hätten das Feuer eröffnet. Bei den Zusammenstößen seien drei Demonstranten verletzt worden.

Protestaufruf in Katar

In Katar kritisierte der dort ansässige Weltverband der muslimischen Religionsgelehrten in Zusammenhang mit den jüngsten Mohammed-Karikaturen „das schändliche und nicht zu entschuldigende Schweigen der Welt“ zu der „Beleidigung von Religionen“ und rief zu „friedlichen Protesten“ auf.

Auch die Regierung von Katar verurteile, dass die französische Satirezeitung und andere europäische Medien wieder „beleidigende“ Bilder des Propheten abgedruckt hätten, hieß es aus dem Außenministerium.

„Europa hat Angst vor Islam-Ausweitung“

Die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen zeigt nach Auffassung eines ranghohen iranischen Ajatollahs Angst in Europa vor dem Islam. „Den Propheten (Mohammed) zu beleidigen ist nicht Pressefreiheit, sondern eine Unverschämtheit und erfolgt aus Angst vor der Ausweitung des Islam in Europa“, sagte Mowahedi Kermani beim Freitagsgebet in Teheran.

Hunderte Palästinenser demonstrieren

Mehrere hundert Palästinenser demonstrierten in Jerusalem gegen die neue Mohammed-Karikatur des Satiremagazins. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur Maan berichtete, versammelten sich die Menschen nach dem Freitagsgebet auf dem Tempelberg.