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Frankreich im Zeichen des Terrors

Der Anschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“, die Jagd auf mehrere Terroristen und zwei Geiselnahmen haben Frankreich tagelang in Atem gehalten. Am Sonntag war Paris schließlich Schauplatz einer historischen Solidaritätsveranstaltung. Nachfolgend eine Chronologie der Ereignisse.

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7. Jänner: Gegen 11.30 Uhr dringen zwei Attentäter in das Redaktionsgebäude von „Charlie Hebdo“ ein. Sie erschießen den Pförtner, neun Journalisten, einen Personenschützer und einen Polizisten. Es gibt elf Verletzte. Frankreich ruft die höchste Terrorwarnstufe für den Großraum Paris aus.

Übersichtsfoto über die Straße, in welcher sich die Redaktion befindet

Reutes/Philippe Wojazer

Abgeriegelte Straßen nach dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“

Am Abend versammeln sich in Frankreich mehr als 100.000 Menschen unter dem Motto „Je suis Charlie“ (Ich bin Charlie). Die inzwischen als zwei Brüder identifizierten mutmaßlichen Täter werden nordöstlich von Paris, in Reims, vermutet. Ein mutmaßlicher Komplize stellt sich.

8. Jänner: In der Früh wird auch im Pariser Süden geschossen. Eine Polizistin stirbt, ein weiterer Beamter wird schwer verletzt. Die flüchtigen Hauptverdächtigen sollen in Aisne in Nordost-Frankreich gesehen worden sein. Um 12.00 Uhr trauert Frankreich mit einer Schweigeminute im ganzen Land.

Scharfschütze in einem Helikopter

APA/AP/Thibault Camus

Auch mehrere Hubschrauber waren in Dammartin-en-Goele im Einsatz

9. Jänner: Polizisten verfolgen die Brüder nach Dammartin-en-Goele nordöstlich von Paris, wobei es zu Schießereien kommt. Die Männer verschanzen sich in der Früh in einer Druckerei und nehmen den Geschäftsführer als Geisel, lassen ihn aber bald frei. Unbemerkt von den Terroristen hält sich ein weiterer Mitarbeiter im Gebäude versteckt und gibt der Polizei Hinweise. Am Mittag umstellt die Polizei die Druckerei.

Am östlichen Stadtrand von Paris ereignet sich eine weitere Schießerei mit Geiselnahme in einem jüdischen Laden. Der Täter kommt nach Medienberichten aus derselben Pariser Dschihad-Gruppe wie die mutmaßlichen „Charlie Hebdo“-Attentäter.

Gegen 17.00 Uhr wird in Dammartin-en-Goële geschossen. Die Brüder seien getötet worden, bestätigen die Behörden später. Fast gleichzeitig beendet die Polizei die zweite Geiselnahme. Der dort getötete Verdächtige hatte zuvor vier Geiseln umgebracht. Er soll am Donnerstag bereits die Polizistin im Süden von Paris getötet haben.

Polizisten mit befreiten Geiseln

APA/AP/Michel Euler

Die befreiten Geiseln werden in Sicherheit gebracht

Am Abend spricht Frankreichs Präsident Francois Hollande im Fernsehen von einer „Tragödie für die Nation“.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bezeichnet den Anschlag in Paris als Beginn einer Terrorreihe mit weiteren Angriffen in Europa und den USA. Die Gruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) droht Frankreich mit weiteren Anschlägen.

Menschen auf dem Platz der Republik in Paris

AP/Laurent Cipriani

Bis zu 1,5 Millionen Menschen versammeln sich in Paris zum „Republikanischen Marsch“

11. Jänner: Aus Protest gegen die Terrorwelle gehen im ganzen Land nach Schätzungen des Innenministeriums rund vier Millionen Menschen auf die Straße. Allein beim Pariser „Republikanischen Marsch“ sind den Angaben zufolge bis zu 1,6 Mio. Teilnehmer. Viele Staats- und Regierungschefs nehmen an dem Gedenkmarsch in Paris teil.

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