Italien wirbt um ausländische Museumsdirektoren

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Italien wirbt für seine Topmuseen um Kuratoren aus dem Ausland. 20 wichtige staatliche Museen, darunter die Uffizien in Florenz und die Galleria Borghese in Rom, sollen von Direktoren mit internationaler Erfahrung geführt werden. Der Aufruf sei eine „einmalige Chance“ für Kunstexperten, sagte Kulturminister Dario Franceschini gestern in Rom.

Bisher wurden die großen Museum meistens von Ministeriumsbeamten geführt, die Kritik auf sich zogen, die Kunstschätze nicht gut zu vermarkten. Überbordende Bürokratie, Korruption und eine schlechte finanzielle Ausstattung werden zudem oft angeprangert.

„Revolution“ bei Neubesetzungen

Kandidaten können mit einem Jahresgehalt von bis zu 145.000 Euro rechnen plus einem Bonus von bis zu 40.000 Euro. Bewerbungen können bis zum 15. Februar eingereicht werden. Franceschini nannte das neue Verfahren eine „Revolution“. Die Führungsposten bei den beiden meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Italiens, dem Kolosseum in Rom und der Ausgrabungsstätte in Pompeji, sollen nicht so vergeben werden.

Die rund 420 staatlichen Museen in Italien wurden im vergangenen Jahr von mehr als 40 Millionen Menschen besucht und gehören zu den großen Touristenattraktionen des Landes.