Über 76.000 Tote im Jahr 2014 im syrischen Bürgerkrieg

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Im syrischen Bürgerkrieg sind im vergangenen Jahr laut Menschenrechtsaktivisten mehr als 76.000 Menschen ums Leben gekommen. Beinahe jedes vierte Opfer in dem blutigen Konflikt war 2014 ein Zivilist, wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte gestern mitteilte.

Tausende Kinder und Frauen

Unter den Toten seien 3.500 Kinder und fast 2.000 Frauen. Zudem seien mehr als 22.600 syrische Soldaten und andere Kämpfer des Regimes getötet worden. Extremistische Gruppen wie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und die radikalislamische Al-Nusra-Front hätten fast 17.000 Anhänger in ihren Reihen verloren.

Seltener Frontbesuch Assads

Die syrische Regierung hat Bilder veröffentlicht, die einen der seltenen Frontbesuche von Präsident Baschar al-Assad zeigen sollen. Das Staatsoberhaupt habe zu Silvester Soldaten in Dschobar nordöstlich von Damaskus getroffen, hieß es gestern über Twitter.

„Sollte es in Syrien noch Grund zur Freude geben, liegt das an den Siegen, die Sie im Angesicht des Terrorismus errungen haben“, wurde Assad zitiert. Auf den Bildern ist zu sehen, wie der Präsident offenbar nach Anbruch der Dunkelheit im Freien einem Mann in Kampfmontur die Hand schüttelt. Auch die staatliche Nachrichtenagentur SANA meldete den Truppenbesuch. Eine unabhängige Bestätigung der Angaben war nicht möglich.

Aufnahmen von Assad in der Öffentlichkeit sind selten. Dschobar wurde 2013 von Aufständischen erobert. Seitdem versucht die Armee, sie zu verdrängen. Nach Angaben der oppositionellen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London griff die syrische Luftwaffe am Mittwoch mindestens zehnmal Ziele in Dschobar an. Der syrische Bürgerkrieg tobt seit fast vier Jahren.