Widersprüche über Ortung des Wracks
Nach wie vor ist unklar, wie es am Sonntag zu dem Absturz der AirAsia-Maschine mit 162 Menschen an Bord gekommen ist. Genauen Aufschluss darüber kann wohl erst der Flugschreiber geben, der noch nicht gefunden wurde. Die bisherigen Entdeckungen lassen Experten jedoch darauf schließen, dass das Flugzeug wahrscheinlich nicht aufgrund einer plötzlichen Katastrophe abstürzte.
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Mittlerweile haben Bergungsmannschaften nach dem Absturz in Indonesien laut CNN zehn Opfer geborgen. Die Leichen trieben vor der Küste Borneos im Meer, unweit der Stelle, wo der Radarkontakt zu dem Airbus A320 abgebrochen war.
Frau in Stewardessenuniform geborgen
Eine Frau trug eine Stewardessenuniform. Die Opfer hätten ihre Bekleidung noch vollständig am Körper gehabt, eines der Opfer habe eine Rettungsweste getragen, sagte ein Mitglied der Rettungskräfte der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Beides deutet darauf hin, dass die Maschine nicht von einer plötzlichen Katastrophe getroffen wurde und dass die Passagiere vor dem Aufprall noch Zeit zum Reagieren hatten.
Widersprüchliche Informationen gibt es darüber, ob das Wrack lokalisiert wurde oder nicht. Indonesische Medien hatten am Mittwoch gemeldet, dass das Wrack westlich der Hafenstadt Kumai in Kalimantan (Borneo) entdeckt worden sei. Die Besatzung eines indonesischen Schiffs habe Bilder gemacht, die die Maschine auf dem Dach liegend auf dem Grund der Javasee zeigten. CNN berichtete, der verunglückte Airbus sei mittels Sonars geortet worden. Der Chef des indonesischen Rettungsdienstes, Bambang Soelistyo, dementierte jedoch die Berichte.

APA/EPA/Kenarel
Eine Aufnahme der im Meer gesichteten Wrackteile
Wahrscheinlich keine Explosion
Gegenüber dem indonesischen Nachrichtenportal Tempo.co sagte der Koordinator des Einsatzes bei der indonesischen Luftwaffe, S. B. Supriyadi, dass aus der Luft ein „großformatiges Flugobjekt“ unter Wasser zu sehen sei. Wenn das Flugzeug - wonach es aussehe - nicht in Teile zerbrochen sei, und da bisherige Opfer keine Brandverletzungen aufwiesen, gehen Experten davon aus, dass die Maschine nicht explodiert ist. Das Auffinden der Notrutsche deute außerdem darauf hin, dass der Pilot womöglich eine Wasserlandung versucht habe. Für voreilige Schlüsse über die Absturzursache sei es aber noch zu früh, hieß es von der Flugsicherheitsbehörde.
Flug QZ8501 war Sonntagfrüh von Surabaya auf der indonesischen Insel Java Richtung Singapur gestartet. Rund 40 Minuten später brach der Kontakt zu dem Airbus A320-200 der malaysischen Billigfluggesellschaft AirAsia ab. In seinem letzten Funkspruch hatte der Pilot gesagt, er wolle einem Sturm ausweichen. Seine Bitte um eine höhere Flugroute lehnte die Flugkontrolle ab, weil dort bereits andere Maschinen unterwegs waren. „Zwei bis drei Minuten später, als der Fluglotse die Genehmigung zum Aufsteigen auf 34.000 Fuß erteilen wollte, antworte das Flugzeug nicht mehr“, sagte Winsu Darjono von der indonesischen Flugkontrolle.
Schlechtes Wetter behindert Suche
An Bord befanden sich 162 Menschen, die meisten davon Indonesier. Schlechtes Wetter behinderte am Mittwoch die Suche nach weiteren Opfern. Heftiger Sturm hielt in der Früu die Suchhubschrauber auf dem Boden. Trotz einer leichten Wetterbesserung mussten später mehrere Helikopter aus Sicherheitsgründen umkehren. Ein Flugzeug brachte am Mittwoch die ersten zwei Särge mit Opfern des Absturzes nach Surabaya. Mit einem Krankenwagen wurden sie zur Identifizierung in ein Krankenhaus gefahren.
Die indonesischen Suchtrupps konzentrieren sich bei ihrem Einsatz neben der Bergung der Todesopfer vor allem auf die Suche nach dem Flugschreiber der Maschine, der Aufschluss über die Absturzursache liefern kann. Die britische Flugunfalluntersuchungsbehörde entsandte einen Experten nach Singapur, der bei den Ermittlungen helfen soll.
In Surabaya, von wo die Unglücksmaschine gestartet war, übergaben trauernde Angehörige den Ermittlern Dokumente und medizinische Unterlagen, um bei der Identifizierung der Vermissten zu helfen. Dutzende Familienmitglieder gaben zudem bereits DNA-Proben ab.
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