„Wunderbar funktioniert“
Inmitten wachsender Spannungen mit der NATO hat Russland Ende Okotber den Test einer Interkontinentalrakete gemeldet. Das Waffensystem habe „wunderbar funktioniert“, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Juri Borrisow.
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Die Langstreckenrakete vom Typ „Bulawa“ (NATO-Code SS-N-30) kann mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden. Sie sei punktgenau auf der Halbinsel Kamtschatka im fernen Osten Russlands eingeschlagen, sagte Borrisow laut russischen Medienberichten. Auch ein Frühwarnsystem sei dabei getestet worden.
Laut der Nachrichtenagentur Ria Nowosti war die Rakete von einem U-Boot, dem Atom-U-Raketenkreuzer „Juri Dolgoruki“ in der Barentsee, aus abgefeuert worden. „Der Start erfolgte in Unterwasserlage. Die Gefechtsköpfe gingen auf dem Schießübungsplatz Kura nieder.“
16 Atomraketen pro U-Boot
Grund für den Test war laut der Nachrichtenagentur ein Fehler bei einem Manöver im letzten Jahr. Damals sei es „im Bordsystem der Rakete zu einer Störung gekommen“, als ein Test vom Atom-U-Boot „Alexander Newski“ anstand. Deshalb habe Verteidigungsminister Sergej Schoigu angeordnet, „fünf zusätzliche Bulawa-Teststarts durchzuführen“.
Laut Ria Nowosti ist die „Bulawa“ die „Hauptwaffe der neuen Atom-U-Boot-Klasse Borej“ („Projekt 955/955A“). Bis 2020 wolle Russland insgesamt acht Atom-U-Boote dieser Klasse bauen. Sie sind die vierte Generation strategischer Unterwasserkreuzer der russischen Kriegsmarine. Die U-Boote sind 170 Meter lang, die Besatzung beträgt 107 Mann und die Normaltauchtiefe 400 Meter. Sie können jeweils 16 „Bulawa“-Raketen aufnehmen.
Letzter Test erst im September
Der letzte Test des Raketensystems liegt erst kurze Zeit zurück. In der zweiten September-Woche hatte Moskau gemeldet, eine Rakete des Typs sei vom Atom-U-Boot „Wladimir Monomach“ in arktischen Weißen Meer aus abgefeuert worden. Auch diese Rakete schlug in rund 6.000 Kilometern Entfernung auf dem Testgelände Kura ein. „Der Test war erfolgreich“, hieß es auch damals aus dem Verteidigungsministerium in Moskau.
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