Italien muss bis zu 300.000 Lehrer fix anstellen

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Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in Luxemburg macht der italienischen Regierung zu schaffen. Die Arbeitsverhältnisse der Lehrer, die in den vergangenen Jahren in großer Zahl mit prekären Arbeitsverträgen beschäftigt wurden, um Personalkosten zu sparen, müssen grundlegend reformiert werden.

Die befristete Anstellung von Lehrern, die bereits über drei Jahre Berufserfahrung vorweisen, widerspreche dem europäischen Arbeitsrecht, urteilte der Präsident des EuGH, Marko Ilesic. Er gab damit dem Gewerkschaftsverband ANIEF recht, der vor fünf Jahren gegen die verbreiteten befristeten Arbeitsverträge für Lehrer im italienischen Schulwesen vor das Gericht in Luxemburg gezogen war.

Kosten für feste Verträge gespart

Rund 300.000 Lehrer haben in Italien zuletzt über drei Jahre lang mit befristeten Arbeitsverträgen unterrichtet. Damit konnte sich der italienische Staat die Kosten fixer Anstellungen sparen. Sollten sich die Lehrer nun an ein italienisches Arbeitsgericht wenden, müssten sie aufgrund des EuGH-Urteils unbefristet angestellt werden.

Wer bereits eine Anstellung außerhalb des Schulsystems gefunden hat, soll eine Entschädigung fordern können, lautet das Urteil. Dieses betrifft auch das im Schulwesen angestellte administrative Personal.