Wunsch nach mehr Daten des Handels
Die Statistik Austria könnte nach Worten ihres Generaldirektors Konrad Pesendorfer „besser sein in der Inflationsmessung“, erhielte sie Scannerdaten von heimischen Lebensmittelketten. In den dahingehenden Verhandlungen sei man aber „noch nicht weit“. Vorteil bei Erhalt der Daten wäre, dass man „viel detailliertere Preisinfos“ hätte, derzeit seien „viele Rabattaktionen nicht in der Erhebung drin“.
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Auch mit dem Wirtschaftsministerium sei man wegen dieses Themas in Kontakt, sagte Pesendorfer am Montag. Man erhofft sich offenbar Unterstützung bei den Verhandlungen mit den großen Einzelhändlern. Es könne nämlich nicht sein, dass einzelne Ketten die Daten freiwillig zur Verfügung stellten und man von anderen nichts an Daten erhalte, so Pesendorfer. Denn um Verzerrungen zu vermeiden, müsse bei den Erhebungen der gesamte Markt abgedeckt werden.
„Mit Scannerdaten hätte ich Umsatzinfos“
Derzeit erhebt die Statistik Austria für die Inflationserhebung einmal im Monat unter der Woche in 20 Städten verteilt auf alle Bundesländer „gängige Produkte“. An Wochenenden, die oft besonders viele Rabattaktionen bieten, sind die Preiserheber der Statistikbehörde nicht unterwegs.
Die Erhebung gängiger Produkte sei aber auch „so eine Sache“, sagte der Statistik-Austria-Chef. Diese erfolge zwar „nach bestem Wissen und Gewissen“ durch die Expertise des Preiserhebers samt Gesprächen mit Filialleitern, „aber mit Scannerdaten hätte ich Umsatzinfos“. Würden alle Rabattaktionen erfasst, was derzeit nur zum Teil geschieht, würde sich laut Pesendorfer zwar in machen Perioden eine leicht tiefere Preissteigerung ergeben - „aber das kann auch ins Gegenteil umschlagen“.
761 Güter im Warenkorb
Güter und Dienstleistungen, die von den Haushalten am meisten nachgefragt werden und damit das Kaufverhalten der Österreicher am besten abbilden, werden im Warenkorb abgebildet. Er enthält 791 Güter und Dienstleistungen und bildet die Grundlage für die Berechnung des Verbraucherpreisindex (VPI) und damit der Inflationsrate.
Der Mikrowarenkorb umfasst 21 Waren und Dienstleistungen und soll den täglichen Einkauf simulieren, der Miniwarenkorb umfasst 63 Waren und Dienstleistungen und repräsentiert den wöchentlichen Einkauf. In diesen Warenkörben sind vor allem Nahrungsmittel (unter anderem Getreideprodukte, Fleischwaren, Fisch, Milch, Käse, Eier, Fette, Öle, Obst und Gemüse einschließlich Kartoffeln), Treibstoffe, Außerhausausgaben (Restaurants usw.) und sonstige häufig gekaufte Artikel enthalten. Weil die Preise für diese kurzfristigen Anschaffungen in den letzten Jahren überdurchschnittlich gestiegen sind, liegen die Teuerungsraten regelmäßig über der offiziellen Inflationsrate.
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